Darmstadt vor Flutlichtspiel: Stürmen die Lilien erneut das Millerntor?

23. April 2022, Samstag-Abend, 20:30 Uhr. Flutlichtatmosphäre am Millerntor auf St. Pauli. Darmstadt 98 gastiert zum Spiel um Platz 3 beim Tabellennachbarn und muss nach zwei Niederlagen in Folge zwingend gewinnen, um weiter im Aufstiegsrennen zu bleiben. Gesagt, getan, Die Lilien überflügeln St. Pauli mit einem 2:1-Auswärtsieg, zum Aufstieg reicht es dennoch nicht. Diesen Samstag-Abend (20:30 Uhr) gibt sich die Elf von Torsten Lieberknecht abermals im Hamburger Szenestadtteil die Ehre.

Darmstadt kommt diesmal als Tabellenführer

Nur gut sechs Monate ist das letzte erfolgreiche Gastspiel der Lilien auf St. Pauli her, doch die Vorzeichen haben sich inzwischen geändert. Darmstadt reist als Tabellenführer nach Hamburg und hat eine Serie von 14 ungeschlagenen Pflichtspielen im Gepäck. Und das trotz Verletztenmisere und Bundesligist M'gladbach, der letzte Woche im Pokal erstmal bezwungen werden musste. Dementsprechend zog Lilien-Coach Torsten Lieberknecht ein äußerst wohlwollendes Zwischenfazit auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel: "Insgesamt bin ich sehr zufrieden, wie wir uns aktuell zeigen. Die Mannschaft zeigt eine hohe Identifikation. Zudem agieren wir mit Leidenschaft und Mut. Unser offensives System gibt uns die Möglichkeit, attraktiven Fußball zu spielen." Dies honorieren auch die Darmstädter Anhänger, der Gästeblock für Samstag ist natürlich ausverkauft.

Nichtsdestotrotz gäbe es natürlich Verbesserungsbedarf, so Lieberknecht. Das 1:1 in der Vorwoche gegen Kiel war zumindest in der ersten Hälfte einer der schwächeren Auftritte seit Langem: "Wir müssen momentan im Positionsspiel sehr präzise sein, um zu Torabschlüssen zu kommen", legte der 49-Jährige den Finger in die Wunde. Erst im zweiten Durchgang nach der Umstellung auf Viererkette und eine Spitze kamen die Lilien richtig ins Rollen. Ob diese Grundformation auch am Samstag eine Variante von Beginn sei, blieb offen.

Bennetts vor Debüt und Rückkehr, Quintett fehlt weiter

Ein Vorteil wäre, dass in einem System mit zwei Außenspielern je Seite Neuzugang Keanan Bennetts Stärken als offensiver Flügelspieler zum tragen kommen könnten. Ob die Luft des 23-Jährigen, der gegen Kiel noch 90 Minuten auf der Bank saß, für 90 Minuten reicht, steht auf einem anderen Blatt. Mit einem Einsatz sei zu rechnen, zumal der gebürtige Londoner eine besondere Bindung nach Hamburg hat: In seiner Kindheit besuchte er mit seiner aus Hamburg stammenden Mutter mehrmals im Jahr die Großeltern.

Bennetts scheint also spielfit zu sein, gleiches gelte für Steve Kroll, der Ersatzkeeper fiel zuletzt mit einer Corona-Infektion aus. Aus dem Langzeit-Lazarett seien dagegen keine Positivsignale zu vernehmen, sodass Klaus Gjasula (Muskelbündelriss), Fabian Schnellhardt (Außenbandanriss Knie), Magnus Warning (Syndesmosebandriss), Mathias Honsak (Rückenprobleme) und Aaron Seydel (Muskelverletzung) weiterhin nicht zur Verfügung stehen. Aus dem Grund durften sich in der Trainingswoche einige A-Jugendliche präsentieren.

Vor Darmstadt Gegner zeigte Lieberknecht derweil größten Respekt, obwohl die Kiezkicker bisher eine Saison unter den Erwartungen spielen: "St. Pauli läuft nach Heidenheim die zweitmeisten Kilometer der Liga. Zudem sind sie die Mannschaft mit den meisten Torabschlüssen nach Paderborn, gleichzeitig lassen sie die wenigsten Abschlüsse zu." Und dann wäre da noch die Heimbilanz der Braun-Weißen, die bislang noch keine Niederlage ausweist. Zeit dies zu ändern. Wie Flutlichtsiege am Millerntor funktionieren, hat Darmstadt vor einem halben Jahr gezeigt.

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