"Das war Krieg": Hansa-Chaoten zerlegen Gästeblock in Paderborn

Beim Auswärtsspiel in Paderborn haben Chaoten des F.C. Hansa Rostock am Freitagabend nicht nur mit dem Abfeuern von Raketen fast für einen Spielabbruch gesorgt, sondern auch massive Schäden im Gästeblock verursacht. Zudem wurden 21 Personen verletzt, darunter ein Zuschauer schwer. SCP-Geschäftsführer Martin Hornberger spricht von "Krieg".

Fan schwer am Kopf verletzt

In einer gemeinsamen Stellungnahme des SCP und der Polizei ist von "massiven Ausschreitungen im Bereich des Gästeblocks" die Rede. Demnach hätten während der Partie etwa 150 gewaltbereite Gästefans den Stehplatz-Gastbereich verlassen und sich vor dem Gästeausgang versammelt, wo sie die Einsatzkräfte mit diversen Gegenständen beworfen haben sollen. Insgesamt acht Ordnungsdienst-Mitarbeiter und zwölf Polizeibeamte erlitten demnach Verletzungen, eine Polizistin musste mit einer Schnittverletzung in einem Krankenhaus behandelt werden. Im Gastbereich des Stadions seien durch die Sachbeschädigungen massive Schäden entstanden, etwa an den Eingangsterminals. Auch die Sanitäranlagen wurden verwüstet. Zudem sollen zwei Wagen der Polizei sowie Catering-Stände beschädigt worden sein.

Kurz vor Ende der Partie sei zudem ein Hansa-Fan über den Zaun in Block H (Sitzplatz-Bereich) geklettert und habe dort einen neutralen Zuschauer schwer am Kopf verletzt. Der Mann sei per Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden worden. Aufgrund der Vielzahl der Betroffenen, der unübersichtlichen Lage und des erkennbaren Eskalationspotenzials wurde um 20:00 Uhr ein Massenanfall von Verletzten ausgelöst. An der Einsatzstelle befanden sich zeitweise bis zu 45 Einsatzkräfte der Feuerwehr Paderborn und des Deutschen Roten Kreuzes.

"Das war Krieg"

"Der SCP07 und die Polizei Paderborn verurteilen die Eskalation der Gewalt", heißt es. Zwar sei mit Protesten aufgrund des Investoren-Entscheids der DFL gerechnet worden, allerdings seien die Geschehnisse weit über das zu erwartende Maß hinaus gegangen. "Mit hoher krimineller Energie haben wenige Gästefans Grenzen überschritten, Verletzungen unbeteiligter Stadion-Besucher sowie massive Sachbeschädigungen und ein Spielabbruch in Kauf genommen." Die Ermittlungen zu den Tatverdächtigen laufen.

"Ich bin seit 22 Jahren dabei – aber so etwas habe ich noch nie erlebt", wird SCP-Geschäftsführer Martin Hornberger in der "Bild"-Zeitung zitiert. "Es ist alles zerstört worden, was zu zerstören war. Ich habe Bilder der Überwachungskameras gesehen – das war Krieg! Das hat mit Fußball und Fankultur absolut nichts mehr zu tun." Hornberger zufolge sei ein Sachschaden von 100.000 Euro entstanden. Die Rechnung dafür will der SCP an den F.C. Hansa weiterleiten. Darüber hinaus muss die Kogge mit einer drastischen Geldstrafe des DFB rechnen.

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"