Raketen aus Hansa-Block: Spiel in Paderborn zweimal unterbrochen

Hässliche Szenen beim Spiel zwischen dem SC Paderborn und Hansa Rostock (3:0) am Freitagabend. Gleich zweimal musste die Partie unterbrochen werden, nachdem Raketen aus dem Hansa-Block abgefeuert wurden und teilweise auf dem Spielfeld landeten. Zwischenzeitlich drohte ein Spielabbruch.

Raketen aus Protest gegen die DFL

Zum ersten Mal unterbrochen werden musste die Partie nach zwölf Minuten, nachdem die Fans zuvor aus Protest gegen den Investoren-Entscheid der DFL zu Beginn der Woche geschwiegen hatten. Als der Support dann wieder aufgenommen wurde, flogen aus dem Gästeblock unter "Scheiß-DFL"-Gesängen mehrere Raketen auf den Platz, eine schlug direkt neben Rostocks Felix Ruschke auf Höhe der Mittellinie ein (siehe Foto).

Auch in Richtung der angrenzenden Heimtribünen wurden Feuerwerkskörper abgefeuert. Schiedsrichter Wolfgang Haslberger unterbrach die Partie zunächst, schickte die Mannschaften dann aber in die Kabinen, als weitere Raketen flogen. Erst nach knapp neun Minuten hatte sich die Situation beruhigt, sodass weitergespielt werden konnte.

Abbruch drohte

Bis in der 56. Minute erneut Raketen und weitere Feuerwerkskörper im Gästeblock abgefeuert wurden - dieses Mal im Rahmen einer Choreografie. Erneut bat Haslberger die Teams in die Kabinen, während Stadionsprecher Jürgen Lutter vergeblich versuchte, auf die Hansa-Fans einzuwirken. Auch Hansa-Keeper Markus Kolke war darum bemüht, die Fans vor dem Block zu beruhigen. Dieses Mal blieb das Spiel knapp 20 Minuten unterbrochen.

Wohl auch, weil laut "Sky" die Polizei in der Schiedsrichter-Kabine war, um die Lage zu besprechen - es stand ein Abbruch im Raum. Zu diesem wäre es wohl gekommen, wenn nach Wiederbeginn weitere Feuerwerkskörper auf den Platz geflogen wären. Dazu kam es aber nicht, sodass die Partie regulär zu Ende gebracht werden konnte. Hansa droht nun eine empfindliche Geldstrafe.

"Nicht zu tolerieren"

"Wir distanzieren uns komplett von der Art und Weise, wie (der Protest) aufs Spielfeld gebracht wurde", so Hansa-Sportdirektor Kristian Walter bei "Sky". Torhüter Markus Kolke betonte: "Raketenbeschuss muss wirklich nicht sein, da kann so viel passieren. Ich bin glücklich, dass niemand davon getroffen wurde."

Interimscoach Uwe Speidel bezeichnete die Vorfälle als "sehr unerfreulich, unabhängig von der sportlichen Situation. Das ist von unserer Seite nicht zu tolerieren. Das sind Dinge, die wir immer wieder thematisieren, bisher kommen wir nicht wirklich dagegen an." Es werde nach Möglichkeiten gesucht, diese Dinge zu unterbinden, so Speidel: "Wir sehen aber leider, auch in Auswärtsstadien, dass es nicht wirklich gelingt." SCP-Geschäftsführer Martin Hornberger sagte, dass man nach dem DFL-Entscheid mit Reaktion gerechnet habe, zeigte sich aber überrascht davon, wie heftig diese ausgefallen waren - zumal auch im Gästeblock massive Schäden verursacht worden sind.

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