Die SV Elversberg kommt! Aufsteiger auf dem Weg zum Durchmarsch

Zweitliga-Fußball im alten Waldstadion an der Kaiserlinde. Das ist es, auf das sich die 2. Bundesliga in der kommenden Saison einstellen darf. Denn die SV Elversberg marschiert unaufhaltsam durch die 3. Liga, sodass in wenigen Wochen schon der Aufstieg perfekt sein könnte. Es wäre erst der vierte Durchmarsch eines Teams, doch aktuell scheint niemand die Sportvereinigung noch aufhalten zu können.

"Bemerkenswert gut"

In der Saison 2013/14 machte die SV Elversberg einen ersten Abstecher in den Profifußball. Es blieb ein kurzer Ausflug, obwohl am Ende nur drei Punkte und ein paar Tore fehlten - mit 40 Zählern stand das Team von der Kaiserlinde auf Platz 18 knapp unter dem Strich. Danach wurde acht Jahre lang ein Team aufgebaut, das immer wieder um die Rückkehr in die 3. Liga mitspielte. Letztes Jahr gelang Cheftrainer Horst Steffen endlich der Coup, sodass die SVE in dieser Saison wieder Drittliga-Fußball anbieten darf. Niemand konnte ahnen, was sich daraus entwickeln würde - denn mit der 3. Liga hat das SVE-Spiel nicht mehr viel zu tun.

Nach 22 Spieltagen ist Elversberg der unangefochtene Tabellenführer, zählt bereits 53 Punkte auf dem Konto. Allein das ist ein Rekord in der Spielklasse. Hinzu kommt, dass schon der SV Wehen Wiesbaden auf dem zweiten Rang einen Rückstand von acht Zählern zur SVE hat - und das, obwohl die Hessen zum Jahresauftakt sogar gegen Elversberg gewinnen konnten. "Wir spielen wie aus einem Guss. Das ist bemerkenswert gut und keine Überraschung mehr", gesteht auch der SVE-Coach daher ein. Zweifel, dass die SVE mit der besten Offensive (56 Tore) und der besten Defensive (18 Gegentore) aufsteigen wird, und nächstes Jahr ein Zweitligist ist, gibt es - außerhalb von Elversberg vielleicht - kaum noch.

Vierter Durchmarsch der Geschichte

Schon in der ersten Saisonhälfte beeindruckte die Sportvereinigung alle, dann kam der verlorene Jahresauftakt gegen Wiesbaden (0:1). Viele warteten gespannt, ob die SVE nach der langen Winterpause wieder in die Spur kommt oder ob der Zauber möglicherweise verflogen sei - aber mit vier Siegen aus vier weiteren Spielen macht Elversberg schon jetzt fast alles klar. Hält die Erfolgsserie weiter an, dann könnte die SVE schon in drei Wochen die Marke von 64 Punkten knacken. So viele hatte Eintracht Braunschweig im vergangenen Jahr, was für den direkten Aufstieg ausreichte. In sechs Wochen wiederum könnte Elversberg schon bei 71 Zählern sei - das ist die durchschnittliche Punktzahl, die in der 3. Liga allgemein zum Sprung in die 2. Bundesliga genügte. Das heißt: Sechs Siege aus den restlichen 16 Spielen könnten rechnerisch schon reichen, um den Sekt kalt zu stellen.

Anlass zum Feiern hätte die SVE bei einem Aufstieg zu Genüge. Doch es kämen noch Highlights obendrauf. Nach Leipzig (2014), Würzburg (2016) und Regensburg (2017) wären die Saarländer in der Drittliga-Geschichte erst das vierte Team, dem ein Durchmarsch von der Regionalliga ins Unterhaus gelingen würde. Gleichzeitig hätte das zu bedeuten, dass das Saarland erstmals seit 17 Jahren wieder einen Zweitligisten stellt - damals war es noch der 1. FC Saarbrücken, der vor zwei Wochen eine krachende 0:4-Pleite gegen die Elversberger einstecken musste. Auch das spricht für die SVE, denn abgesehen von den Statistiken ist es insbesondere die Art und Weise, wie gespielt wird, die bemerkenswert ist.

Nackte Zahlen und Art und Weise

"Wir spielen einen Fußball, der für viele Mannschaften schwierig ist. Wir bringen eine Power in die ersten Minuten rein, mit der die erstmal klarkommen müssen. Wenn wir die Intensität und den Fokus aufs Feld bringen, dann läuft das auch", erklärte Leihstürmer Nick Woltemade, der das Spiel innerhalb kürzester Zeit verinnerlicht hat. In Zahlen bedeutet das, dass die SVE schon achtmal in dieser Saison drei Tore in einem Spiel erzielte. In vier Spielen gelangen sogar vier Tore, zweimal machte Elversberg auch fünf Treffer. Was soll da noch schiefgehen? Sportvorstand Nils-Ole Book bleibt in der "Saarbrücker Zeitung" aber zurückhaltend: "Wir sind in der ganzen Saison gut damit gefahren, ohne Druck zu spielen und nur auf das nächste Spiel zu schauen. Wieso sollten wir jetzt etwas ändern?" Die Antwort darauf lautet: weil sie es könnten.

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