Direkter Durchmarsch! Ulm kehrt nach 23 Jahren in die 2. Liga zurück

Mit dem SSV Ulm 1846 steht der erste Aufsteiger aus der 3. Liga fest. Am Samstag setzten sich die Spatzen mit 2:0 gegen Viktoria Köln durch und sind nun angesichts von zehn Punkten Vorsprung nicht mehr von den direkten Aufstiegsplätzen zu verdrängen. Weil Jahn Regensburg zeitgleich bei Freiburg II mit 1:3 unterlag, sind die Ulmer außerdem vorzeitig Meister.

Erst vor einem Jahr in die 3. Liga aufgestiegen

Gerade mal zwölf Monate ist es her, dass der SSV nach langen 22 Jahren samt mehrerer Insolvenzen durch den Aufstieg in die 3. Liga in den Profifußball zurückgekehrt war. Nun geht es für die Spatzen - 25 Jahre nach dem direkten Durchmarsch in die Bundesliga - direkt noch eine Etage weiter nach oben. Nach Leipzig (2014), Würzburg (2016), Regensburg (2017) und Elversberg (2023) ist Ulm der fünfte Klub in der Geschichte der 3. Liga, der es auf direktem Wege von der Regionalliga in die 2. Bundesliga schafft. Zum zweiten Mal in Folge ist dieses Kunststück dem Aufsteiger aus der Südwest-Staffel gelungen. Und das, obwohl der SSV mit einem Marktwert von nur 5,1 Millionen Euro den drittschwächsten Wert aller 20 Drittligisten aufweist. Doch dass Geld und teure Spieler nicht alles sind und längst keinen Erfolg garantieren, stellten die Spatzen während dieser Saison eindrucksvoll unter Beweis.

In 36 Partien ging die Mannschaft von Erfolgstrainer Thomas Wörle, der bereits seit 2021 an der Seitenlinie steht, 22 Mal als Sieger vom Platz, gleichzeitig mussten sich die Ulmer nur siebenmal geschlagen geben. Erfolgsgarant ist vor allem die starke Abwehr. Mit 35 Gegentoren stellt der SSV die beste Defensive - und blieb in zehn der letzten zwölf Partien gänzlich ohne Gegentor. Gegen Köln feierten die Spatzen am Nachmittag den fünften Sieg in Folge und sind seit 16 Spielen ungeschlagen. Als einziges Team im deutschen Profifußball neben Meister Bayer Leverkusen ist Ulm in diesem Jahr damit noch unbesiegt - und somit wenig überraschend das beste Drittliga-Team seit der Winterpause.

Mannschaftliches Kollektiv als größte Stärke

Schon zur Hinrunde belegte der Aufsteiger den dritten Tabellenplatz, hatte zu diesem Zeitpunkt aber noch neun Punkte Rückstand auf Tabellenführer Jahn Regensburg. Weil die Oberpfälzer zu Jahresbeginn aber eine längere Schwächephase hatten und Ulm konstant punkteten, war der Rückstand binnen weniger Wochen aufgeholt. Seit dem 28. Spieltag gehört Ulm durchgehend zur Top 2 der Liga, durch die Siege in den Spitzenspielen gegen Münster und Regensburg grüßen die Spatzen von ganz oben, nachdem sie bereits im März für zwei Spieltage Erster waren.

Besonders beindruckend ist vor allem die Art und Weise, mit welcher Leichtigkeit die Ulmer in den letzten Wochen aufgetreten sind. Das mannschaftliche Kollektiv ist die große Stärke der Wörle-Elf, zudem haben sie mit Léo Scienza einen Ausnahmespieler in ihren Reihen. Neun Tore und zwölf Vorlagen gehen auf das Konto des Brasilianers, der vor Spielwitz nur so sprudelt. Ob er den Ulmern erhalten bleibt, ist offen. Angeblich soll es ihn zum 1. FC Heidenheim ziehen. Ansonsten dürfte der Großteil des Kaders aber zusammenbleiben. Letztmalig in der 2. Liga vertreten waren die Spatzen vor 23 Jahren, ehe es aufgrund einer Insolvenz auf direktem Wege in die fünftklassige Oberliga ging. Ihre Zweitliga-Heimspiele dürfen die Spatzen künftig im Donaustadion austragen, müssen bis zum Saisonstart allerdings noch einige Umbauarbeiten vornehmen. 

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