Diskussion eröffnet: DFL-Konzept erhält Vorschläge und Ablehnung

Kann der Profi-Fußball in Deutschland fortgesetzt werden? Über diese Frage wird es wohl am 30. April eine Antwort seitens Bund und Länder geben. Bis dahin ist die Diskussion eröffnet, in der sich unter anderem jetzt das Bundesministerium für Arbeit beteiligt. Dort wird über Maßnahmen nachgedacht, die über das DFL-Konzept hinaus gehen.

Maskenpflicht für Profi-Sportler?

Spielen Fußball-Profis künftig mit Gesichtsmasken auf dem Rasen? Laut "Spiegel" könnte das ein Vorschlag sein, den das Bundesministerium für Arbeit in einem "ersten Arbeitsentwurf" für Minister Hubertus Heil erstellt hätte. Doch wie soll das möglich sein?

Vielerorts wird die Maskenpflicht eingeführt, bei einem sportlichen Ereignis scheinen sie denkbar ungünstig. So sieht das auch Dr. Tim Meyer als Leiter der DFL-Taskforce für das Konzept zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs. "Prämisse war: Auf dem Platz bleibt alles unverändert", sieht Meyer gegenüber der "Deutschen Presse-Agentur" keine Notwendigkeit für Schutzmasken auf dem Feld. Darüber hinaus zweifelt der Fachmann an der Umsetzbarkeit: "Wenn Spieler mit Masken spielen würden, das fände aus meiner Sicht keine Akzeptanz."

Spielunterbrechung bei Verrutschen

Sollten die Spieler dennoch mit Atemschutzmasken auflaufen müssen, sieht der Sicherheitsentwurf vor, dass diese im Spielbetrieb - das heißt: bei Sprints, Kopfbällen und Zweikämpfen - nicht verrutschen dürfen. "Sollte es dennoch zu einem Verrutschen der Masken kommen, muss das Spiel sofort unterbrochen werden", schlägt das Papier des Bundesarbeitsministerium vor.

Und die potentiellen Regeln bleiben scharf: "Jeglicher weitere Kontakt zu Mit- oder Gegenspielern, also Umarmen nach Torerfolg, kleine Rangeleien um den Ball etc., ist nicht zulässig und sollte durch den Schiedsrichter mindestens abgemahnt werden." Gewiss müsste die Umsetzung einer solchen Maßnahme im Vorfeld getestet werden, denn allein die Atmung unter einer Schutzmaske während der Ausführung eines Leistungssports erscheint erst einmal schwierig.

Tests für DFL-Konzept

Tests sieht Dr. Meyer im DFL-Konzept ohnehin vor - allerdings nicht für den Einsatz von Schutzmasken. Viel mehr soll der Ablauf in besagtem Konzept getestet werden: "Wir werden in einem Stadion die gesamten Abläufe einmal simulieren. Denn der Teufel steckt bekanntlich im Detail." Klar sein dürfte allen Beteiligten auch, dass trotz aller Maßnahmen aber niemals eine Ansteckungsgefahr von Null herrschen wird - das sei "unmöglich in dieser Pandemie".

Trotzdem würde das Bundesarbeitsministerium nichts unversucht lassen wollen - und den Mannschaften inklusive des kompletten Stabs wohl auch eine Gesamtquarantäne empfehlen. Ein temporärer Umzug sämtlicher Beteiligten in ein Hotel für den Zeitraum der Saisonfortsetzung würde dementsprechend die Ansteckungsgefahr von außerhalb verringern.

Thüringens Ministerpräsident gegen Fortsetzung

Inwieweit Bund und Länder dem vorgestellten DFL-Konzept und möglichen Erweiterungsmaßnahmen zustimmen oder nicht, wird sich noch zeigen. Während die Bundesminister Armin Laschet (NRW) und Markus Söder (Bayern) bereits vorsichtig in Aussicht stellten, dass der Fußball wieder gestartet werden kann, spricht sich Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow gegenüber dem "MDR" nun entschieden gegen eine Saisonfortsetzung aus.

"Ich bin dagegen, dass wir zuerst diejenigen privilegieren, die am meisten Geld auf den Tisch legen", macht der 64-Jährige seine Meinung zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs deutlich. Dabei spricht sich Ramelow aber nicht grundsätzlich gegen den Fußball aus, sondern viel mehr die Vorgehensweise: "Beim Wiedereintritt in den Alltag sollten wir uns nicht mit Geschwindigkeit überbieten." Diskussionsstoff, der vor der endgültigen Entscheidung durch Bund und Länder durchaus noch zu Zündstoff anschwellen kann.

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