Drei von fünf Treffern überprüft: Pieckenhagen kritisiert VAR-Abläufe

Nach neun Jahren ist der F.C. Hansa Rostock zurück in der 2. Bundesliga - und musste sich direkt in der ersten Partie mit dem Videoschiedsrichter auseinandersetzen. Sportvorstand Martin Pieckenhagen sprach tags darauf im "Sport 1 Doppelpass" darüber, dass er generell kein Freund des ungebliebten VAR sein wird.

"Nimmt dir die Power"

Die neue Saison ist eröffnet und schon am 1. Spieltag setzten sich die Allzeit-Diskussionen über den Videoschiedsrichter nahtlos fort. "Das macht den Fußball kaputt. Du kannst dich nicht mehr über ein Tor freuen und musst immer warten", äußerte sich Hansa-Sportvorstand Martin Pieckenhagen im "Doppelpass" kritisch gegenüber dem Videoassistenten - unabhängig von der Tatsache, dass den Rostockern ein Treffer aberkannt wurde. Sowohl beim zweiten Tor der Karlsruher, als auch beim Anschlusstreffer der Rostocker prüfte der VAR die Tore ebenfalls. Somit griff der Videoassistent gleich dreimal bei fünf vermeintlichen Toren ein. Zu oft für die Fußball-Seele, wie Pieckenhagen fand.

Ganz grundsätzlich haderte Pieckenhagen daher mit dem Ablauf des VAR. "Der Keller hat zunächst gar nicht entschieden", erzählte der Ex-Profi anhand seiner Erlebnisse am Spieltag. "Der Schiedsrichter hat sich dann noch mit seinem Assistenten beraten und das Tor dann aberkannt", so Pieckenhagen anschließend. Solche Entscheidungen hätten großen Einfluss auf das Spiel - und "wenn du so viel investierst und dann so ein Tor aberkannt bekommst, nimmt dir das die Power". In der 3. Liga war das VAR bis dahin kein Thema für die Kogge, weil es die Instanz dort schlichtweg nicht gibt. 16 Minuten in der 2. Bundesliga reichten aus, um jetzt anzufeuern.

Mamba im Abseits

Bei der 1:3-Niederlage gegen Karlsruhe stand Streli Mamba im Blickpunkt. Der Stürmer war zu keinem Zeitpunkt des Eckballs, der zum Tor führte, am Ball - doch er stand unmittelbar vor KSC-Keeper Marius Gersbeck und tatsächlich auch in Abseitsposition. Fraglich ist, ob er den Torwart dadurch behinderte. Für Pieckenhagen war die Situation eindeutig: "Der Torhüter hat die ganze Zeit freie Sicht auf den Ball. Da ist überhaupt keine Behinderung am Torhüter." Am Ende drehte sich die Kritik aber ums Prinzip.

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