Erzgebirge Aue: Die Woche der Wahrheit

Im Erzgebirge wird es in der kommenden Woche keine Zeit zum Durchschnaufen geben. Drei Spiele stehen in kürzester Zeit an. Eine englische Woche, die zeigen wird, wo der FC Erzgebirge Aue wirklich steht und worauf sich Verein, Mannschaft und Fans in den restlichen Monaten der Rückrunde einstellen müssen.

Der erste Gegner: MSV Duisburg

Am Sonntag empfangen die Veilchen die Zebras von der Wedau. Die Mannschaft von Torsten Lieberknecht steht mit dem Rücken zur Wand und ist als Tabellenletzter zum Siegen verdammt. Neun der letzten zehn Pflichtspiele hat der MSV allesamt verloren und ohne Sieg im Erzgebirge wird der Abstand zum rettenden Ufer immer größer. Die größte Schwachstelle ist der Sturm, obwohl mit Verhoek, Iljuchenko, Tashchy und Sukuta-Pasu gleich mehrere großgewachsene Angreifer im Kader stehen, erzielten die Zebras die wenigsten Tore der ganzen Liga. Hinzukommt eine mehr als löchrige Defensive, 41 Gegentore sind ebenfalls Höchstwert im deutschen Unterhaus. Mut dürfte nur die Historie machen, der MSV gewann neun der insgesamt 15 Aufeinandertreffen und Torsten Lieberknecht verlor erst ein einziges Mal gegen Aue. Damals noch bei Eintracht Braunschweig siegten die Auer am vorletzten Spieltag und Marc Hensel und Pierre le Beau schossen die Veilchen in die 2. Bundesliga. Für die Erzgebirger gilt es nach dem Überraschungssieg auf St. Pauli nicht wieder gegen einen direkten Konkurrenten Punkte liegen zu lassen. Schon gegen Magdeburg und Ingolstadt tat man sich schwer, sind die Auer gezwungen das Spiel zu machen, klemmt es noch.

Der zweite Gegner: 1. FC Köln

Egal wie das Spiel gegen den MSV Duisburg ausgehen wird, viel Zeit zum Hadern oder Feiern bleibt den Lila-Weißen nicht, denn der nächste Kracher folgt am Mittwoch. Der 1. FC Köln gastiert zum zweiten Mal im Erzgebirge, nachdem die erste Ansetzung im Schnee versank. Bitter für die Veilchen, denn in der Zwischenzeit ist in Köln die Spielerberechtigung für Anthony Modeste eingetroffen. Der Kult-Stürmer ist nach seinem Intermezzo in China zurück in der Domstadt und brauchte am vergangenen Wochenende nur gute drei Minuten, um wieder für den FC zu treffen. Wohlgemerkt als Einwechselspieler, denn in Köln ist der 34-Tore-Doppelsturm aus Terodde und Cordoba gesetzt. Schon im Hinspiel konnten die Auer in Müngersdorf die offensive Wucht der Kölner nicht stoppen. Mit der kurzen Regenerationszeit nach dem Duisburg-Spiel wird das nicht einfacher. Gänzlich chancenlos sind die Auer aber nicht, denn der FC ließ trotz seiner Starbesetzung schon einige Punkte in dieser Saison liegen und verspielte jüngst in Paderborn innerhalb von zehn Minuten eine 2:0 Führung.

Der letzte Gegner: SV Sandhausen

Last but not least, am darauffolgenden Wochenende geht es für die Sachsen in den Hardtwald zum SV Sandhausen. Zum ersten Mal seit Jahren droht dem SVS der Abstieg in die 3. Liga und Kenan Kocak musste bei den Kurpfälzern bereits seinen Hut nehmen. Uwe Koschinat konnte das Ruder noch nicht herumreißen und holte in 14 Spielen nur magere zwei Siege. Wie bei den Zebras klemmt es in Sandhausen vor allem im Sturm. Vor allem ist im Hardtwald das Siegergen abhandengekommen, nur drei Siege in der laufenden Saison drücken mächtig auf das Gemüt. Für die Veilchen gilt es auch hier wieder Punkte mitzunehmen, am besten gleich drei.

Die Chance auf den großen Sprung

Eine englische Woche verlangt von Trainerteam und Mannschaft alles ab und im Gegensatz zum 1. FC Köln haben die Auer auf vielen Positionen nicht die Qual der Wahl. Die Gelegenheit, die sich den Auern jedoch bietet, dürfte einige Prozente freisetzen. Schließlich könnten die Auer mit einer ungeschlagenen Serie sogar endlich ins gesicherte Mittelfeld vorstoßen. Verfallen die Erzgebirger aber wieder in alte Verhaltensmuster bedeutet es auch in diesem Jahr wieder Zittern bis zum letzten Spieltag. Daniel Meyer und sein Team sind gefordert und können endlich aus dem Tabellenkeller ausbrechen. Alle Spielberichte und Informationen für die kommende Woche findet ihr auf liga2-online.

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