Erzgebirge Aue: Keine Punkte im Nachholspiel

Die große Überraschung blieb aus, trotz großer Anstrengungen und einer engagierten Leistung verliert der FC Erzgebirge Aue sein „Bonusspiel“ gegen den 1. FC Köln. Ein mehr als unglückliches Gegentor gab am Ende den Ausschlag.

Erste Hälfte: Kusic überrascht beinahe sein Ex-Team

Schwere Schneefälle hatten am 20. Spieltag die Partie zwischen den FC Erzgebirge Aue und dem 1. FC Köln verhindert. Drei Wochen nach der geplanten Ansetzung erfolgte unter der Woche das Nachholspiel im diesmal eisbefreiten Erzgebirgsstadion. Für die Veilchen ein reines Bonusspiel gegen den haushohen Favoriten und die Motivation war vor allem bei einem Auer Spieler deutlich zu sehen. Filip Kusic, der noch in der vergangenen Saison wie sein Trainer Daniel Meyer beim FC unter Vertrag war, fasste sich gleich nach dem Anpfiff ein Herz und stürmte als Innenverteidiger auf das Tor zu. Vier Gegenspieler ließ er stehen, einzig Timo Horn im Kölner Tor vereitelte die frühe Führung der Auer. Auch die nächste Großchance hatten die Hausherren, nach einer guten Kombination kam Hochscheidt frei im Strafraum zum Schuss, scheiterte aber ebenso an Horn. Köln wachte nach diesem schnellen Start auf, überließ Aue in der Folge aber weiterhin den Ball. Entgegen der Erwartungen hatten die Veilchen die meisten Spielanteile, doch der FC stand tief, lauerte auf Konter und setzte die Auer gezielt unter Druck. Echte Torchancen erspielte sich die Mannschaft von Daniel Meyer nicht mehr und Köln verstand es die Auer Fehler im Aufbauspiel zu bestrafen. Gegen Ende der ersten Halbzeit verloren die Hausherren zunehmend die Kontrolle. Das Tor des Tages fiel dann nach einer Ecke, mehrere Auer verpassten es im Gewühl des Fünfmeterraumes den Ball aus dem Strafraum zu schlagen. Am Ende rutschte die Kugel auch noch Calogero Rizzuto über den Spann und ins Tor, 0:1. Der Gegentreffer zeigte Wirkung, die Veilchen verloren vor der Pause jegliche Kontrolle und der FC erspielte sich mehrere Großchancen. Terodde und Cordoba vergaben beide mehrere Hochkaräter und hätten die Führung noch deutlich ausbauen können.

Zweite Hälfte: Aue rennt an, Köln macht dicht

Nach dem Seitenwechsel zog sich der FC weit in die eigene Hälfte zurück und schaltete im wahrsten Sinne des Wortes in den Energiesparmodus. An den kompakten Abwehrreihen der Kölner fanden die Auer keinen Weg vorbei. Die größte Chance der Sachsen hatte Jan Hochscheidt, der nach einem Steilpass einen Verteidiger austeigen ließ, aber erneut in Timo Horn seinen Meister fand. Aue kämpfte eindrucksvoll bis in die Schlussminuten, verteidigte resolut die wenigen Kölner Konteraktionen und rannte an. Doch die zuletzt oft gescholtene Abwehr der Rheinländer hielt dicht und der FC brachte den Sieg über die Zeit.

Köln zu clever für engagierte Veilchen

Obwohl die Veilchen im Nachholspiel gegen den 1. FC Köln nichts zu verlieren hatten, dürfte diese Niederlage schmerzen. Einige ausgelassene Torchancen und ein mehr als unglückliches Gegentor entrissen den Auern ihrer verdienten Punkte. Gegen die stärkste Offensive der Liga machte die neu formierte Auer Abwehrkette eine gute Partie. Besonders hervor stach der junge Filip Kusic, der gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber nicht nur Modeste, Cordoba und Terodde über lange Zeit in Schach hielt, sondern immer wieder das Offensivspiel mit Vorstößen antrieb. Viel Zeit zum Hadern haben die Erzgebirger nicht, schon am Samstag wartet die nächste Aufgabe, dann geht es zum SV Sandhausen in den Hardtwald. Gegen die direkte Konkurrenz sind Punkte allerdings Pflicht.

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