Erzgebirge Aue: St. Pauli bleibt der Lieblingsgegner

Lange mussten die Veilchen warten, nach fünf Pflichtspielen ohne einen Sieg gewannen die Auer zum ersten Mal in dieser Saison. 3:1 hieß es am Ende gegen den FC St. Pauli. Für die Erzgebirger trafen Dennis Kempe, Pascal Testroet und Jan Hochscheidt. In der Tabelle macht das Team von Daniel Meyer erstmals Boden gut und springt vorübergehend auf den 14. Tabellenplatz.

Kempe und Testroet sorgen für die Pausenführung

Die Länderspielpause gab Daniel Meyer die Zeit, die er brauchte. Nach einem komplett verkorksten Saisonstart mussten einige Korrekturen vorgenommen werden. Mit dem FC St. Pauli kam der absolute Lieblingsgegner der Sachsen ins Lößnitztal. Gegen die Hamburger stellte Meyer erneut um, Christian Tiffert rückte zu Clemens Fandrich und Jan Hochscheidt ins zentrale Mittelfeld. Im Abwehrzentrum übernahm Steve Breitkreuz die Rolle des Abwehrchefs und bildete mit Nicolai Rapp und Fabian Kalig die Dreierkette. Die Marschrichtung war klar, mit insgesamt sechs zentralen Spielern wollte das Auer Trainerteam für mehr Stabilität sorgen. Im Sturm erhielt Emmanuel Iyoha den Vorzug an der Seite von Pascal Testroet. Aue begann druckvoll und ging das allererste Mal in dieser Saison in Front. In der 11. Minute eroberte Breitkreuz den Ball im Mittelfeld und schickte Dennis Kempe steil. Der gelernte Linksverteidiger zog das Tempo an und legte auf Iyoha, der aus halblinker Position abzog aber an Himmelmann scheiterte, Kempe war zur Stelle und staubte zum 1:0 ab. St. Pauli rüttelte der Gegentreffer wach und die Hanseaten antworteten prompt, nur fünf Minuten später war es Neuzugang Veerman, der nach einem Freistoß die Kugel verlängerte und ausglich. Wieder einmal war es eine Standardsituation die den Auern zum Verhängnis wurde, wieder einmal wurde ein kopfballgefährlicher Stürmer aus dem Blick gelassen. St. Pauli übernahm in der Folge mehr und mehr das Spielgeschehen, die Veilchen kamen nur schwer in die Zweikämpfe. Buchtmann scheiterte in der 20. Minute am Auer Pfosten, Kalig hatte seinen Schuss zuvor noch abgefälscht. Offensiv fanden die Erzgebirger kaum noch statt, es brauchte einen Wachmacher und der kam. In der 31. Minute fand Rapp den freien Pascal Testroet, der Stürmer fackelte nicht lange nahm die Kugel an und jagte den Ball aus gut 25 Metern in den Knick, 2:1. Das Tor des Monats sorgte erneut für eine Wende im Spiel und die Hausherren bekamen ihre Gäste vor der Pause erneut unter Kontrolle.

Hochscheidt macht den Deckel drauf

Nach dem Seitenwechsel warteten viele auf einem Sturmlauf der Paulianer, doch die Hamburger blieben im zweiten Durchgang über weite Strecken harmlos. Veerman und der eingewechselte Schneider wurden von der Auer Dreierkette beinahe komplett aus dem Spiel genommen. Aue hatte das Spielgeschehen größtenteils im Griff, doch wie bereits in der vergangenen Saison münzten sie ihre Überlegenheit nicht in Tore um. Kempe und Rizzuto vergaben gute Möglichkeiten und aufgrund der schnellen Ballwechsel hatte dennoch der FC St. Pauli stehts die Möglichkeit auf den Ausgleich. Es dauerte bis in die Schlussphase, bis der FCE den Deckel drauf machte. Der starke Rizzuto sah eine Lücke im Hamburger Defensivverbund und bediente den durchstartenden Hochscheidt. Der Rückkehrer marschierte in den Strafraum und setzte das Spielgerät trocken in die Maschen, 3:1. Der frischgebackene Vater erzielte sein erstes Tor für die Veilchen seit seiner Rückkehr im Sommer. Nach dem 3:1 hatte Iyoha noch eine weitere Gelegenheit seine starke Leistung mit einem Tor zu krönen, die Leihgabe von Fortuna Düsseldorf scheiterte jedoch am Keeper der Paulianer Himmelmann.

Erster Sieg nur ein Anfang

Ein ganzer erzgebirgischer Granitblock dürfte Trainer Daniel Meyer vom Herzen gefallen sein. Sein erster Sieg mit Aue stabilisiert seinen bereits wackelnden Trainerstuhl. Mit vier Punkten nach fünf Spielen können die Lila-Weißen dennoch nicht zufrieden sein, zu viele Punkte wurden in den vergangenen Wochen liegen gelassen. Der September bietet die Chance der Wiedergutmachung, als nächstes wartet die rote Laterne der 2. Liga, der MSV Duisburg. Der Sieg gegen den Lieblingsgegner bringt das Selbstvertrauen zurück ins Lößnitztal. Nun hängt es am Trainer und der Mannschaft, dass es im Erzgebirge Wurzeln schlägt.

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