"Es tut extrem weh": Hertha BSC verpasst Halbfinaleinzug

Die Chance auf Finale zu Hause schien so groß wie lange nicht. Umso großer ist die Enttäuschung bei Hertha BSC, dass diese Gelegenheit vergeben wurde. Bei der 1:3 Niederlage gegen Kaiserslautern zeigten die Berliner zu viele Unzulänglichkeiten - sehr zum Unmut der Beteiligten.

"Darüber müssen wir reden"

"Wir haben eine Riesenchance verpasst, eine wunderschöne Geschichte weiterzuschreiben, was mich sehr traurig zurücklässt. Ich wollte dieses Spiel unbedingt gewinnen. Für den Verein, für Kay, für die Stadt", trauerte Fabian Reese der verpassten Gelegenheit hinterher. "Es tut extrem weh. Wir hatten uns viel vorgenommen und haben wenig davon umgesetzt – vor allem in der ersten Halbzeit", fügte der konsternierte Toni Leistner hinzu. "Uns sind zu viele Fehler unterlaufen, die Gegentore zu einfach gefallen. Darüber müssen wir reden", so der Hertha-Kapitän.

Auch Pal Dardai fand deutliche Worte: "Wir haben uns nur durchgeschleppt. So kann man nicht Fußball spielen, der Gegner war effektiv, wir nicht", ärgerte sich der Hertha-Trainer. Vor allem zu Beginn wirkte die Hertha nicht voll auf Höhe. Schon nach fünf Minuten gewährte die Alte Dame den Gästen aus Kaiserlsautern viel zu viel Platz, den Jan Elvedi postwendend mit dem Führungstor für den FCK bestrafte. In der Folge fanden die Berliner kaum Mittel, um die kompakt auftretenden Gäste vor Probleme zu stellen. Stattdessen kassierten sie Mitte der ersten Hälfte das zweite Gegentor. "Ich habe in der ersten Halbzeit zwei Mannschaften gesehen, die um viele zweite Bälle gekämpft haben. Es war viel Zufall, ein Kampfspiel, aber Kaiserslautern war dynamischer, schneller", analysierte Dardai.

"Gegen den HSV zeigen, dass wir es besser können"

Nach einer lauten Halbzeitansprache wurde der Auftritt der Berliner im zweiten Durchgang etwas besser. "Nach der Halbzeit hatten wir eine gute Phase und wollten schnell den Anschluss erzwingen, um die Fans mitzunehmen", blickte Hertha-Sportdirektor Benjamin Weber zurück. Doch Torjäger Haris Tabakovic traf frei vor FCK-Keeper Julian Krahl den Ball nicht richtig. "Wenn wir in der zweiten Hälfte den Anschluss gemacht hätten, hätte es anders ausgesehen. Möglichkeiten waren da", ärgerte sich Dardai. Doch statt den Anschluss zu erzielen verpassten sich die Berliner Mitte der zweiten Halbzeit selbst den endgültigen K.O.-Schlag, als Andreas Bouchalakis Kaiserslautern mit einem bösen Fehlpass das dritte Tor auflegte. Kurz vor Schluss sorgte der nach seiner überstandenen Corona-Infektion erstmals wieder eingewechselte Reese immerhin noch für den Ehrentreffer.

"Wir müssen einiges analysieren, weiter arbeiten und uns steigern", lautete das Fazit von Dardai. Auch Kapitän Leistner versuchte, den Blick trotz des großen Frusts wieder nach vorne zu richten: "Auch wenn es gerade schwerfällt, gilt es, den Mund abzuputzen, uns auf Samstag zu fokussieren und irgendwie den Kopf aus der Schlinge zu ziehen." Sportdirekter Weber hatte ebenfalls bereits das anstehende Ligaspiel gegen den HSV auf der Agenda: "Wir müssen den Kopf wieder hochnehmen – auch, wenn es schwerfällt. Wir haben am Samstag gegen den HSV wieder ein Abendspiel, wieder werden viele Fans da sein – dort können wir zeigen, dass wir es als Team besser können."

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