"Fühlt sich richtig gut an": FCK holt einen Punkt der Moral

Beim 2:2-Remis gegen den 1. FC Heidenheim musste der 1. FC Kaiserslautern diverse Hürden überwinden und am Ende in Unterzahl einem Rückstand hinterherlaufen – mit Erfolg. Entsprechend erfreut zeigten sich die Akteure nach dem Schlusspfiff – wenngleich es das vierte Remis in Folge war.

"Richtig scheiße gelaufen"

Wenngleich das Lob für die eigenen Mannen von FCK-Coach Dirk Schuster auf der Pressekonferenz nach dem Spiel durchaus groß ausfallen sollte, war er selbstverständlich nicht mit allem Gesehenen zufrieden. So beobachtete er zwar, dass seine Mannschaft "von der ersten Minute an sehr gut drin" gewesen sei, "relativ gut" gestanden und "mit Mut nach vorne" gespielt habe, doch stand zum Pausenpfiff ein 1:2-Rückstand sowie eine numerische Unterzahl. "Durch Naivität und ungenaues Passspiel haben wir den Gegner zu Chancen eingeladen", bemängelte der 54-Jährige.

Ein folgenschwerer folgte in der "ominösen 42. Minute". Infolge eines "unnötigen Rückpasses" geriet Keeper Luthe in Not und legte Gegenspieler Beste, was einen Platzverweis zur Folge hatte. "Mit meinem Rückpass habe ich sie dann schön eingeladen", zeigte sich auch Marlon Ritter gegenüber "Der Betze brennt" selbstkritisch. Doch damit nicht des Elends genug. "Dass der Freistoß dann noch drin ist, war für uns natürlich richtig scheiße gelaufen", schilderte Schuster unverblümt. Mit der Schiedsrichterentscheidung war er indes im Reinen. "Wenn der Schiedsrichter nach Videostudium die rote Karte gibt, wird das schon seine Berechtigung gehabt haben", erklärte er fair.

Geschlossene Leistung lässt Trainer-Herz höher schlagen

Dass das Lob nach Abpfiff überwog, hatte dann mit der Reaktion der "Roten Teufel" nach dem Seitenwechsel zu tun. Im nun gewählten 4-4-1-System musste sich das Team erstmal "neu sortieren", so der Coach, doch war es das Ziel, "Nadelstiche" zu setzten, "wenn sich die Möglichkeit ergibt. Die war einmal da." Und der FCK nutze sie. Dank des zweiten Treffers von Terrance Boyd an diesem Sonntagnachmittag stand am Ende das 2:2, was der FCK über die Ziellinie brachte. "Wir sind halt keine Lutscher, die rumheulen. Wir wussten, wenn es eine Truppe noch schafft, dann wir", spiegelte der Matchwinner gegenüber dem FCK-Portal das gezeigte Selbstbewusstsein auch am Mikrofon wider. "Mit keiner anderen Mannschaft" hätte der US-Amerikaner "Lust gehabt, in so einer Situation wie der nach der Halbzeitpause zu stecken."

Wenn auch semantisch anders, blieb der Inhalt bei Trainer Schuster auf der Pressekonferenz ähnlich. "Wir haben eine riesen Moral bewiesen, ein riesengroßes Herz", lobte auch er. Sein Team habe "alles reingeworfen" und am Ende einen "verdienten Punkt" mitgenommen und der fühle sich "richtig gut an". Durch das vierte Remis in Serie sicherten die Lautrer vor der Länderspielpause den 7. Platz in der Tabelle. Nun bleibt auch mal Zeit, auszuspannen. Dies wird möglich sein, da der erfreute Coach seinem Team über das kommende spielfreie Wochenende drei freie Tage gewährte. Vielleicht springt dann nach der Pause gegen Mit-Aufsteiger Braunschweig auch wieder mehr raus als ein Unentschieden.

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