"Haben den Gegner dominiert": 96 feiert Derbysieg als Tabellendritter
Hannover 96 holt sich den Sieg im Niedersachsen-Derby! Dank zweier Treffer vor der Halbzeitpause war das höchst rivalisierende Duell mit Eintracht Braunschweig für die Roten bereits auf gutem Kurs - ehe ein Platzverweis für die Gäste die vorzeitige Entscheidung brachte. Die Torschützen wurden nach Abpfiff emotional.
"Ist ja schon ein sehr spezielles Spiel"
In der 57. Spielminute war es ausgerechnet BTSV-Kapitän Jannis Nikolaou, der durch ein wiederholtes Foulspiel die Ampelkarte sah und den Braunschweigern damit jeglichen Wind aus den Segeln nahm. Der Derby-Sieg von Hannover 96 war zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr ernsthaft gefährdert. Tore von Fabian Kunze (12.) und Marcel Halstenberg (42.) sorgten letztendlich für die Vorherrschaft der Hannoveraner im niedersächsichen Zweitliga-Raum. Und das völlig zurecht, wie Cheftrainer Stefan Leitl fand: "Wir haben das ganze Geschehen dominiert, hatten eine gute Ballzirkulation und ein gutes Positionsspiel. Die Tore waren dann eine Folge dieser Dominanz."
Auch der 46-Jährige fasste zusammen, dass sich das Spiel spätestens "mit dem Platzverweis dann erledigt" hatte. Obwohl Hannover noch weitere Treffer verpasste, war Leitl zufrieden: "Es ist ja schon ein sehr spezielles Spiel. Sie haben es gemeistert. Mich freut es riesig. Mich freut es für jeden, der in Hannover lebt." Denn das Niedersachsen-Derby emotionalisiert wie nur wenige Partien in der Liga - zumal sich 96 mit dem 2:0-Sieg auf den dritten Platz vorschieben konnte, während der BTSV tief im Tabellenkeller feststeckt.
Kunze und Halstenberg ins Glück
Emotional war es daher nicht nur auf dem Platz, sondern auch danach. Für Fabian Kunze war das Derby eine Premiere. "Der Derbysieg ist ein überragendes Gefühl. In dem Spiel auch noch mein erstes Tor gemacht zu haben, ist das Geilste", freute sich der Mittelfeldspieler über den frühen Treffer zur Führung. Danach hatte Kunze bereits das Top-Spiel in der kommenden Woche mit St. Pauli im Blick (Freitag, 18:30 Uhr). Doch für Hannover gilt es, Schritt für Schritt zu gehen: "Wir schauen von Spiel zu Spiel, aber ein Derby kann einen schon beflügeln."
Was der Sieg zu bedeuten hat, wissen insbesondere die Eigengewächse und Rückkehrer der Niedersachsen. Für Marcel Halstenberg, der seinen dritten Saisontreffer erzielte, war die Partie besonders bewegend. "Es war für mich auch sehr emotional. Gerade bei so einem Spiel, in dem ich ja auch noch ein Tor schieße, ist es schade, dass meine Eltern nicht mehr da sind, das ist aber nun mal so. Auf eine andere Art und Weise sind sie noch da, und klar, denke ich immer an sie. Für mich war es eine geile Erfahrung für den ersten Derbysieg", dachte der 32-Jährige über das Leben abseits des Rasens nach. Vor der Saison war Halstenberg auf privaten Gründen in die Heimat zurückgekehrt - nun feierte er den Derbysieg: "Es ist ein geiles Gefühl, mit drei Punkten hier zu stehen als Derbysieger. Großes Lob an die Mannschaft, wir haben Fußball gespielt und den Gegner dominiert."