"Hätten ihn nicht verpflichten dürfen": Kind rudert nach Zieler-Ansage zurück

Hannover 96 hat sich sportlich gegen Ron-Robert Zieler und für eine Rückkehr von Vorgänger Michael Esser entschieden. Klubboss Martin Kind legte dem Weltmeister von 2014 daraufhin einen Wechsel nahe und wählte dafür harsche Worte. Ein Fehler, wie sich der 76-Jährige nur kurz darauf eingestehen musste.

"Hätte es sensibler formulieren können"

"Wir hätten ihn gar nicht verpflichten dürfen damals", muss es in einem unbedachten Moment aus 96-Klubchef Martin Kind im Gespräch mit der "Bild" herausgesprudelt sein, als der 76-Jährige über die Personalie von Ron-Robert Zieler befragt wurde. Anders kann die Art und Weise der Wortwahl nicht erklärt werden. In der Tat: Die zweijährige Torwartposse um den Weltmeister von 2014 und seinem Vorgänger und Nachfolger Michael Esser ist durchaus kurios. Unverständlich ist aber, wie ein Klubchef - dessen Verein eine tragische Geschichte zwischen den Pfosten bereits erlebt hat - derartig über seinen Spieler spricht.

"Wenn Zieler mich fragt, empfehle ich einen Wechsel. Bei uns wird er keine Chance mehr haben", legte Kind noch nach, ehe er am selben Abend gegenüber "Sport1" zurückruderte: "Ich hätte es sensibler formulieren können, aber es bleibt bei der gleichen und ehrlichen Aussage." Weil die Entscheidung der Sportlichen Leitung steht, habe er dem Torhüter keine Hoffnung machen wollen: "Das ist eher gut gemeint als böse."

Kind tut es leid für Zieler

Sechs Jahre spielte Zieler für Hannover 96, wurde im Trikot der Roten Weltmeister. Vergangenen Sommer wurde der Keeper nach drei Jahren in Leicester und Stuttgart als Rückkehrer gefeiert. Jetzt folgt das unrühmliche Aus. "Wir stellen die Gehaltszahlung jetzt nicht ein, er kann aber ablösefrei wechseln. Das ist doch selbstverständlich", versichert Kind und betont in aller Deutlichkeit: "Mein Interesse ist, dass wir Frieden und Ruhe haben und dass er eine ordentliche Perspektive hat. Ich habe nichts gegen Zieler. Es tut mir leid für den Jungen."

Zieler besitzt in Hannover noch einen Vertrag bis 2023, zuletzt war der Keeper bei Union Berlin im Gespräch. Die stellten am Montag allerdings FCA-Abwanderer Andreas Luthe als "neue Nummer eins" vor. Die Zukunft des 31-Jährigen ist deshalb ungewiss.

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