Hamburger SV überzeugt trotz 1:1-Remis: "Leider nicht belohnt"

Zum fünften Mal in Folge konnte der Hamburger SV keinen Sieg davontragen, doch das 1:1-Remis gegen Holstein Kiel war wohl eine der überzeugendsten Leistungen der Elbstädter. Einzig der Torerfolg fehlte, sodass sich gleich mehrfach Spieler entschuldigten. Cheftrainer Daniel Thioune brach eine Lanze für sein Team, das sich in der Drucksituation reifer präsentierte, als in den vergangenen Jahren.

"War ein bisschen ungläubig"

Das 1:1-Remis im Spitzenspiel gegen Holstein Kiel als Gipfel einer neuen HSV-Krise um den Aufstieg? Mitnichten! Denn am Montagabend feuerten die Hamburger ein Offensiv-Feuerwerk ab, welches mit 17 Schüssen auf den gegnerischen Kasten verziffert wird. Einziges Manko? Die Erfolgsquote. Denn von all diesen Möglichkeiten ging - trotz besten Chancen - nur ein Ball ins Kieler Netz. "Mir tut es für die Mannschaft leid, dass wir die Chancen nicht genutzt haben. Denn heute war mehr drin, wir haben uns leider nicht belohnt", ärgerte sich HSV-Torjäger Simon Terodde, der besagten Treffer erzielte und sein persönliches Konto damit auf 20 Tore hinauf schraubte. Selbstkritisch ergänzte er gegenüber "Sky" angesichts einer Riesenchance im zweiten Abschnitt: "Ich war ein bisschen ungläubig, wo ich den hingeschossen habe."

Auch Abwehrspieler Josha Vagnoman scheiterte aus drei Metern am Aluminium. Die Entschuldigung folgte praktisch auf dem Fuße: "Den Kopfball muss ich aus der Entfernung natürlich im Tor unterbringen. Das ist ärgerlich. Der Torhüter hat mich vielleicht ein Stück weit irritiert, aber den kann ich machen." Der Gegner nutzte hingegen eine der wenigen Möglichkeiten - und das schon in der Anfangsphase der Partie. Der HSV hielt dagegen, statt auseinander zu brechen. Das war in den vergangenen Jahren anders, weshalb die aktuelle Situation wohl nicht vergleichbar mit den Vorjahren ist.

Thioune von Auftritt überzeugt

Im ersten Zweitliga-Jahr verspielte der HSV den Aufstieg aufgrund einer Serie von sieben sieglosen Spielen im Saison-Finale. Vergangene Saison war es die fehlende Konstanz, gepaart mit den Fehlern in direkten Duellen wie Heidenheim. Auch jetzt steht der Zähler wieder bei fünf sieglosen Partien, doch die Spielweise der Hamburger überzeugt - im Gegenteil zu den letzten Jahren. "Man hat von Beginn an gesehen, dass wir die letzte Niederlage schnell vergessen machen wollten", zeigte sich deswegen auch HSV-Cheftrainer Daniel Thioune zufrieden. Den Gegentreffer musste auch der 46-Jährige erst einmal verdauen. Sein Team löste sich vom Druck: "Von dem Moment an haben wir alles versucht, die Punkte im Volkspark zu behalten."

Das Pressing der Kieler wurde fußballerisch aus- oder mit hohen Bällen überspielt. Ein Dorn im Auge von Thioune war allenfalls die Chancenverwertung: "Wir haben vieles gut gemacht, sind häufig ins letzte Drittel gekommen und haben dort leider Gottes extrem viel liegen gelassen." Trotzdem gefiel dem Coach die "Energie auf dem Platz", die seine Mannschaft zeigte. Für einen hohen Aufwand konnten sich die Hamburger zwar nicht gegen Kiel belohnen, doch Thioune war sich sicher, dass sich "die Ergebnisse einstellen werden" bei einer Fortsetzung dieser Auftrittsweise. Die Chance dazu wartet bereits im nächsten Spitzenspiel am Freitag (18:30 Uhr) in Bochum.

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