Hansa noch nicht in Feierlaune: Härtel erinnert an Abstiegs-Drama

In Aue hat sich der F.C. Hansa Rostock nach zwei Rückständen einen Punkt erkämpft. Trotzdem fiel der Jubel von Cheftrainer Jens Härtel noch verhalten aus, weil es keine rechnerische Gewissheit für den Klassenerhalt gibt. Die Chancen stehen zwar gut, aber der Übungsleiter verwies auch auf gegenteilige Beispiele - und will deshalb dran bleiben.

Erinnerung an die Stuttgarter Kickers

"Der Abstand zu Dynamo ist gewahrt", hielt Jens Härtel in der Pressekonferenz nach dem 2:2-Unentschieden im Erzgebirge fest. Neun Punkte beträgt die Differenz zwischen den beiden Aufsteigern, weswegen drei Spieltage vor Schluss nahezu klar ist, dass sich die Kogge auf ein weiteres Zweitliga-Jahr freuen darf. Doch gefeiert wird noch nicht. "Ich kann mich gut daran erinnern, dass die Stuttgarter Kickers mal zwei Spieltage vor Schluss sechs Punkte vorne war. Da wurde der Klassenerhalt schon gefeiert, am Ende sind sie abgestiegen."

Das war in der Drittliga-Saison 2015/16, als Wiesbaden und Bremen II noch durch Siege am letzten Spieltag an den Kickers vorbeizogen. "Solange es nicht rechnerisch durch ist, gilt es, keine Luft dran zu lassen", mahnte Härtel deshalb vor voreiligen Schlüssen. In den letzten drei Saisonspielen will der Übungsleiter den Fokus hochhalten, solange noch nichts final entschieden ist - genauso handhabte es der Coach auch schon in der Partie gegen Aue. Denn nach zwei Rückständen und zwei Ausgleichstreffern stellte sich Härtel auch dort die Frage: "Wieviel investieren wir, um das Spiel zu gewinnen und wieweit sichern wir ab, dass wir nicht verlieren?"

"Haben auch etwas liegen gelassen"

Am Ende kam entsprechend das 2:2-Remis zustande, das Hansa auf Kurs hält. "Wir haben ein sehr, sehr leidenschaftliches und umkämpftes Ost-Derby gesehen", hielt Härtel dabei auch fest. "Meine Mannschaft war grundsätzlich etwas aktiver, hatte mehr Ballbesitz und mehr Möglichkeiten." Dennoch ging Aue zweimal in Führung, was durch "zwei grobe Fehler" der Ostseestädter begünstigt wurde. Eine Standardsituation und ein Ballverlust im eigenen Spiel reichten aus, um die Kogge in Bedrängnis zu bringen.

"Aber wir sind drangeblieben und wusste, dass wir unsere Chancen bekommen", war sich Härtel sicher. John Verhoek (25./Foulelfmeter) und Hanno Behrens (52.) stärkten das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. "Wir mussten natürlich aufpassen, dass wir Aue nicht diese Räume geben, auf die sie gelauert haben", musste Härtel dann schon früh in der taktischen Ausrichtung abwägen. Schlussendlich wurde der Punkt im Erzgebirge erkämpft - wenngleich der Fußballlehrer festhielt: "Wir haben auch etwas liegen gelassen." Die Feier für den Klassenerhalt hat sich dadurch letztendlich aber wohl nur verschoben.

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