Hansa will "Kiel wieder richtig mit reinziehen"

Durch den überraschenden 4:3-Erfolg auf Schalke am vergangenen Wochenende konnte der F.C. Hansa Rostock seinen Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsrang auf zwei Punkte ausbauen. So soll das auch bis Saisonende bleiben. Dafür wäre ein Erfolg am Freitag (18.30 Uhr) zu Hause gegen Holstein Kiel eine gute Grundlage.

"Müssen schauen, nicht zu überdrehen"

"Ein paar Stunden" könne man von so einem Erfolg wie gegen die Königsblauen zehren, sagte Hansa-Coach Jens Härtel auf der Pressekonferenz am Mittwoch mit einem Schmunzeln. Denn klar ist natürlich: Erst nach dem Duell gegen die KSV vor mindestens 20.000 Zuschauern wird er wissen, wie viel der Sieg auf Schalke für das Selbstvertrauen seiner Spieler wert war. "Ich hoffe, dass wir die Emotionen mitnehmen können", s0 der 52-Jährige. Doch er warnte auch: "Wir müssen schauen, nicht zu überdrehen." Der Mix sei wichtig. "Die Freunde und Lust, zu gewinnen und Fußball zu spielen" müsse mit in die Partie genommen werden.

Während der Plan bei der Kogge klar ist, gibt es beim Gegner ein paar Fragezeichen. So plagen die Kieler einige personelle Probleme, weshalb Härtel erklärte, nicht genau zu wissen, auf welche Startelf und Formation er, sein Trainerteam und die Spieler sich vorbereiten müssten. Gegen eine Mannschaft, die sich nach drei Pleiten in Serie "mit allem gegen einen Trend stemmen wird, den sie momentan hat", gelte es jedoch, das eigene Spiel durchzubringen. "Das steht im Fokus", so Härtel, der wieder auf Mittelfeldspieler Simon Rhein zurückgreifen kann.

"Dann wird es auch mal unruhig"

Während Hansa in der Fremde das viertbeste Team der Liga ist, läuft es zu Hause überhaupt nicht. Erst zwei Siege wurden in zwölf Partien geholt. Nur der FC Ingolstadt holte weniger Punkte als Hansa. Diese Diskrepanz sei "nicht so einfach zu erklären, sonst hätten wir diese Schlüsse angewandt". Eine Ursache dafür könnte jedoch die Erwartungshaltung vor eigenem Publikum sein. "Die Leute erwarten, dass wir nach vorn und mutig spielen, bereit sind, ein gewissen Risiko eingehen." Wenn sich das Team jedoch - aus welchem Grund auch immer - tiefer in die eigene Hälfte stelle, "wird es dann auch mal unruhig", meinte der Coach. Dies führt wieder zu wenig gewinnbringenden Aktionismus. "Es gilt, diesen Mix zu finden, nicht zu viel Energie in kurzen Phasen zu verpulvern." Ein weiteres Problem ist die fehlende Effizienz. Auswärts hat Hansa mehr als doppelt so viele Tore geschossen (21 zu 10).

Ein Sieg im Nord-Duell hätte nicht nur den Vorteil, den Abstand auf Rang 16 und die Abstiegsränge weiter zu vergrößern. Kiel und Hansa wären dann mit 31 Zählern gleich auf. "Für uns ist es immer gut, wenn mehrere Mannschaften dabei sind." Deshalb sei es auch ein Nebenziel, "Kiel wieder richtig mit reinzuziehen".

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