Hansa zurück auf einem Abstiegsplatz: "Die Niederlage war echt unnötig"

Nach den jüngsten beiden Erfolgen musste Hansa Rostock bei Aufstiegskandidat Holstein Kiel einen Dämpfer hinnehmen. Dabei geriet die Kogge schon früh auf den falschen Kurs und war in der Folge wieder einmal zu harmlos im Angriff. Durch den Sieg von Konkurrent Braunschweig steht Rostock nun wieder unter dem Strich.

"Das sind Momente, die du nutzen musst"

Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel gratulierte Cheftrainer Mersad Selimbegovic in üblicher Weise dem Gegner zum Sieg, merkte dann aber gleich an, dass seine Mannschaft einen "Riesenbeitrag" dazu leistete. Denn schon nach wenigen Augenblicken war seine Mannschaft bei einem Kieler Freistoß nicht auf der Höhe und ließ Steven Skrzybski ungestört zum 1:0 einschieben. "Wenn du gegen so einen Gegner nach zwei Minuten pennst und 1:0 hinten liegst, kann es ganz übel enden." So kam es zum Glück nicht, der Coach bescheinigte seiner Truppe, eine gute Reaktion: "Wir sind viel Risiko gegangen, haben gepresst, haben Kiel dazu gezwungen, viele lange Bälle zu spielen."

Nach zehn Minuten ergab sich bereits die große Chance zum Ausgleich, als Hansa nach einem vom Kieler Torwart aufgenommenen Rückpass ein indirekter Freistoß am Fünfmeterraum zugesprochen wurde. Doch sowohl Kevin Schumacher, als auch Junior Brumado blieben erfolglos. Eine leichtfertig vergebene Chance, die den Trainer sichtlich frustrierte: "Ich weiß nicht, warum wir aus so einer Position einen Linksfuß schießen lassen. Den musst du anders ausführen." Darüber hinaus bemängelte er die fehlende Cleverness von Brumado, der im Zweikampf mit Ivezic am Trikot gehalten wurde und sich nicht fallen ließ, aber dadurch keinen gefährlichen Abschluss produzierte. "Das sind die Momente, die du nutzen musst, wenn du etwas holen willst."

"Wir sind klar in der Birne"

Zum wiederholten Male in dieser Saison scheiterten die Hanseaten daran, sich eindeutige Torchancen zu erspielen: von 13 Schüssen gingen nur zwei auf den gegnerischen Kasten. "Wir haben zu wenig Durchschlagskraft, wir haben vorne zu viele Zweikämpfe verloren, wir haben keine Lösung gefunden", listete der Trainer die Defizite seiner Elf auf. Nicht ohne Grund hat Rostock zusammen mit Osnabrück die wenigsten Tore der Liga erzielt (24). Wenn dazu noch solche Schlafeinlagen wie bei beiden Gegentoren passieren, ist in der zweiten Liga nichts zu holen. "Die Niederlage war echt unnötig. Wir haben in den zwei entscheidenden Momenten ein bisschen geschlafen und das nutzt so eine Spitzenmannschaft wie Kiel eiskalt aus", konstatierte Torhüter Markus Kolke.

Ein Rückschlag für Hansa, der gleich doppelt wehtut: Weil Braunschweig im Parallelspiel gegen Elversberg gewann, sind die Rostocker wieder auf einen direkten Abstiegsplatz zurückgefallen und liegen einen Zähler hinter dem 1. FC Kaiserslautern. Eine prekäre Situation, die Kapitän Kolke aber nicht aus der Fassung bringt: "Wir wissen, dass es bis zum letzten Spieltag eng bleiben wird da unten. Wir sind da klar in der Birne." Am Freitag steht für die Hanseaten im heimischen Stadion das nächste Sechs-Punkte-Spiel gegen Wehen Wiesbaden auf dem Programm. "Solche Spiele musst du ziehen", machte Kolke deutlich.

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