"Hatten wir besprochen": Härtels Ärger über frühe Hansa-Gegentore

Der F.C. Hansa Rostock hat am Sonntag verdient beim HSV verloren. Statt der Hamburger Qualitäten waren es beim 0:3 jedoch vor allem Unkonzentriertheiten in der Hansa-Defensive, die den Unterschied ausmachten. Trainer Jens Härtel zeigte sich hinterher angefressen. 

Rostock verschläft die Anfangsphase

Ein schneller Doppelpass von Gyamerah und Kittel, Reis hält den Fuß hin – 2:0 für den HSV in Minute 18. Wer sich am Sonntag die Anfangsphase von Rostocks Auswärtsauftritt in Hamburg zu Gemüte führte, konnte sich eines Eindrucks nicht erwehren: Der HSV ist eine Nummer zu groß für die Kogge. Immer wieder spielten die Hausherren schnell nach vorne, immer wieder wirkte Rostocks Defensive überfordert. Am Ende der Partie stand sogar ein 0:3. Doch wäre es zu einfach, die Hansa-Niederlage einzig auf einen generellen Qualitätsunterschied zwischen den Mannschaften zu schieben. Denn: Der FCH hatte phasenweise doch noch gezeigt, dass er mithalten konnte. Umso ärgerlicher die Nachlässigkeiten in den Anfangsminuten. "Gerade nach einem Muster, das wir eigentlich besprochen hatten", sagte Jens Härtel auf der anschließenden Pressekonferenz.

"Wir wussten, dass sie diese Laufwege haben und diese Bälle spielen", ärgerte sich der Trainer weiter. "Und wenn du hier 2:0 hinten liegst, ist es natürlich schwer." Die frühen Gegentreffer seien demnach nicht auf einen Klassenunterschied, sondern individuelle Fehler zurückzuführen gewesen – gerade in Sachen Zuordnung. Tatsächlich fand Rostock danach besser in die Partie, im zweiten Durchgang begegneten sich die Teams größtenteils auf Augenhöhe. "Und wenn wir da in der Phase auch den Anschlusstreffer machen, dann wird es nochmal ein anderes Spiel, dann wären wir nochmal drin gewesen." Stattdessen zog Glatzel dem FCH in der Schlussphase endgültig den Stecker.

"Dann wäre hier ein Punkt möglich gewesen..."

Wie also umgehen mit dem enttäuschenden Nachmittag, der zugleich die Hinserie komplettierte? Einerseits ist klar, dass Aufsteiger Rostock in der Liga angekommen ist und sich für 19 Punkte nicht schämen muss. Andererseits wäre eben auch noch der ein oder andere Zähler mehr drin gewesen, wenn der Kogge nicht wiederholt solch einfache Fehler wie in Hamburg unterlaufen wären. "Das war dann unter dem Strich nicht gut genug. Wenn wir eine Topleistung gebracht hätten, dann wäre hier vielleicht ein Punkt möglich gewesen", bestätigte Trainer Härtel mit Blick auf die jüngste Pleite. Allzu großer Ärger scheint trotzdem nicht angebracht. Immerhin hat Rostock fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang. Springt am nächsten Sonntag in Karlsruhe noch ein Sieg heraus, wäre das die Krönung für ein außerordentlich gutes Rostocker Fußballjahr. Fehlen werden allerdings die gelb-gesperrten John Verhoek und Lukas Fröde, zudem ist der Einsatz von Hanno Behrens fraglich, nachdem er zur Pause mit einer Verletzung am Sprunggelenk ausgewechselt werden musste.

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