Höhenflug des SC Paderborn hält weiter an

Vor eineinhalb Jahren sportlich in die Regionalliga abgestiegen, geht der SC Paderborn nun als Tabellensechster in die Länderspielpause - und blickt auf eine bisher starke Saison zurück. Philipp Klement wird dabei immer wichtiger.

Spielsystem funktioniert auch in der 2. Liga

Erst zwei Niederlagen, schon 15 Punkte und 19 Tore: Die Bilanz des SC Paderborn nach neun Spieltagen liest sich nicht wie die eines normalen Aufsteigers. Die bisher größte Erkenntnis der bisherigen Saison: Das auf Angriff und Pressing ausgerichtete Spielsystem, das in der vergangenen Serie mit 90 Toren  einen Drittliga-Rekord produzierte, funktioniert auch eine Etage höher - das musste auch Tabellenführer Köln vor drei Wochen bei seiner bisher einzigen Niederlage (3:5) erfahren. Selbst Rückschläge wie beim 4:4 gegen Magdeburg und beim 1:2 auf St. Pauli, als der SC Paderborn jeweils Führungen verspielte, warfen den Aufsteiger nicht aus der Bahn.

Klement wird zum Torjäger

Und auch beim 2:1-Sieg gegen Ingolstadt blieben die Ostwestfalen ihrer Linie treu und verbuchten in der "sehr guten ersten Halbzeit", wie Trainer Steffen Baumgart auf der Pressekonferenz nach Spielende analysierte, über 60 Prozent Ballbesitz. Kurios: Die beiden Treffer durch Philipp Klement fielen nicht aus dem Spiel heraus, stattdessen brachte der 26-Jährige gleich zweimal einen Freistoß direkt im Tor unter. Mit bereits sieben Toren und zwei Vorlagen ist Klement nach Simon Terodde vom 1. FC Köln der beste Torjäger der 2. Bundesliga - und bisher der absolute Erfolgsgarant beim SC Paderborn. Selbst Marlon Ritter, der in der vergangenen Saison mit zwölf Toren und sechs Vorlagen in 29 Spielen nicht unwesentlich am Aufstieg beteiligt war, muss sich derzeit hinten anstellen und stand bisher nur zweimal in der Startelf.

Zwei Baustellen

Trotz der Offensiv-Power bleiben zwei Baustellen: Zum einen geht der SCP in vielen Szenen zu fahrlässig mit seinen Chancen um, zum anderen wackelt die Abwehr oftmals bedenklich. So war es auch gegen Ingolstadt, wenngleich der Aufsteiger den Sieg am Ende einer knapp siebenminütigen Nachspielzeit ins Ziel brachte. "Da hatten wir das Quäntchen Glück", fand Baumgart, sprach aber von einem "nicht unverdienten Sieg". Entwarnung gab es derweil bei Torhüter Leopold Zingerle, der mit Schwindelgefühlen und Sehbeschwerden nach einem mit dem Gesicht abgewehrten Ball auswechselt werden musste. Laut der "Neuen Westfälischen" wurde in einem Ingolstädter Krankenhaus lediglich ein Brummschädel diagnostiziert, Klement zog sich zudem lediglich eine Prellung am Handgelenk zu.

Zehn Punkte Vorsprung

Satte zehn Punkte liegt der SC Paderborn nun vor dem Relegationsplatz. Angesichts der bisherigen Auftritte in dieser Saison müssen sich die Blau-Schwarzen aber ohnehin keine Sorgen um den Klassenerhalt machen. In zwei Wochen wartet nun das erste Spitzenspiel auf den SC Paderborn, wenn Union Berlin in der Benteler-Arena gastiert. Die Eisernen stellen mit nur sieben Gegentoren die beste Abwehr. Doch das wird die Baumgart-Elf nicht daran hindern, an der offensiven Ausrichtung festzuhalten.

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