HSV-Träume leben noch: "Nur noch Endspiele"

Durch den 4:0-Kantersieg gegen den FC Ingolstadt und entsprechenden Ergebnissen der Konkurrenz lebt die Aufstiegshoffnung des HSV noch. In Euphorie verfallen wollte dennoch niemand, auch wenn die Leistung bei allen Beteiligten zu gefallen wusste. Dafür machte Trainer Tim Walter mehrere Faktoren aus.

Absolute Dominanz

Drei Liga-Siege in Serie haben den Hamburger SV wieder in eine nicht allzu schlechte Ausgangsposition gebracht. Das 4:0 gegen die bereits abgestiegenen Ingolstädter am Samstagnachmittag stellte bei einer Niederlage von Werder Bremen den Hochpunkt kurz vor dem Ende dar. Dabei ließen die Hanseaten von der ersten Minute an nichts anbrennen. „Wir waren heute erneut vorn und hinten konsequenter“, zeigte sich HSV-Top-Torjäger Glatzel, der auch gegen den FCI wieder einen Treffer beisteuerte (57.), begeistert. Elf Tore in den letzten drei Spielen sprechen dabei eine deutliche Sprache.

Auch Keeper Heuer-Fernandes, der an diesem Samstag wenig zu tun bekam, sah einen HSV, der „von Anfang bis Ende sehr dominant aufgetreten“ sei. 20:8 Torschüsse sowie 72% Ballbesitz lassen auch auf Statistik-Ebene wenig andere Sichtweisen zu. So präsentierten sich die Hamburger durchaus wie ein Aufstiegsaspirant – doch kommt das womöglich zu spät? Zwar springen die Hanseaten vorläufig auf den 3. Rang, könnten aber noch von Darmstadt abgefangen werden. Die längst totgeglaubte Hoffnung lebt aber zwei Spieltage doch wieder – auch wenn davon noch niemand so recht zu sprechen vermag.

"Wirklich etwas zusammengewachsen"

Viel zu meckern gab es an diesem Samstagnachmittag definitiv nicht. Entsprechend sprach auch Trainer Tim Walter ein „Kompliment an meine Mannschaft“ aus. Trotz aller Rückschläge in den Saisonendspurten der vergangenen Jahre scheint die Mannschaft in der Herausforderrolle im fünften Anlauf doch durchaus gereifter. Das „Mindset“, so Glatzel sei ein anderes: So gehe der HSV jedes der verbleibenden Spiele so an, als ob „nur noch Endspiele kommen“. Dies zahlt sich aus. Mit voller Konsequenz und Wachsamkeit ließ man dem FCI keine Luft zu atmen. „Die Jungs machen das einfach gut, sind sehr variabel und haben eine richtig geile Energie“, kam auch Walter kaum aus dem Schwärmen heraus.

Ein weiterer Faktor sei der gewachsene Zusammenhalt mit den Fans. Diese hätten das Team „wieder richtig gepusht“, wie Walter befand. Auch Stürmer Glatzel sprach dem Support im weit entfernten Ingolstadt ein „großes Kompliment“ aus. Die Fans haben, so Glatzel, „heute wie auch in den letzten Wochen schon überragend unterstützt.“ Dies sollte auch im absoluten Schlussspurt so bleiben, hat der HSV den Aufstieg doch nicht in eigener Hand. Noch warten Nord-Aufeinandertreffen mit Hannover und in Rostock. „Das wird richtig geil!“, war sich Glatzel sicher. Ein Sieg würde definitiv noch für mächtig Feuer im Aufstiegskampf sorgen.

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