HSV verpasst Sprung an die Spitze: Erste Hälfte kostet Sieg

Beim 1:1 gegen den SV Sandhausen zeigte der Hamburger SV zwei unterschiedliche Gesichter. Nach einer schwachen ersten Halbzeit berappte sich der HSV zwar wieder, kam aber nur zu einem Punkt und verpasste es, sich vor dem Nordderby gegen Bremen in die Pole-Position zu bewegen.

"Einfach schlecht"

Vom 1:1 des Konkurrenten aus Bremen war zwar noch nichts zu ahnen, dennoch wäre es die perfekte Vorlage für den HSV gewesen, sich zumindest vorübergehend an die Tabellenspitze zu schieben. Doch der Start in Sandhausen ging komplett daneben. Bereits nach einer Viertelstunde gerieten die Rothosen in Rückstand und liefen diesem bis zur Pause hinterher. "In der ersten Halbzeit waren wir einfach nicht gut, das muss man ganz klar so sagen", analysierte HSV-Kapitän Sebastian Schonlau nach der Partie schonungslos. Mittelfeldmann Jonas Meffert ging gar einen Schritt weiter und bezeichnete den Auftritt des Favoriten als "einfach schlecht".

"In der ersten Hälfte waren wir nicht mutig genug und sind nicht unser Gegenpressing reingekommen", fasste HSV-Coach Tim Walter den Auftritt seiner Mannen in den ersten 45 Minuten zusammen. Dass der HSV so lange benötigt habe, um in das Spiel zu finden, habe dem Team "am Ende auch den Kopf und den Sieg gekostet", war sich Schonlau sicher. "Denn es wäre mehr drin gewesen, wenn wir von Anfang an so agiert hätten wie im zweiten Durchgang", schätzte er zudem ein.

Moral als Hoffnungsschimmer

Tatsächlich wirkte der HSV nach dem Seitenwechsel – auch dank dreier Wechsel – wie ausgetauscht. So habe das Team "die nötige Intensität im Spiel" nachgewiesen und "wieder unsere Rotationen im Positionsspiel" eingebaut, empfand Schonlau. In dieser Phase kam der Nordklub auch zurück ins Spiel und belohnte sich mit dem Ausgleich durch Kittel, der sein siebtes Saisontor erzielen konnte und somit nun auf 21 Torbeteiligungen in 22 Spielen kommt. "Nach der Halbzeit haben wir es dann besser gemacht, hatten mehr Zug im Spiel und auch gute Chancen. So hätten wir am Ende sogar noch gewinnen können", so Meffert. Doch soweit sollte es nicht mehr kommen.

Am Ende müsse der HSV aufgrund der zwei gezeigten Gesichter "mit dem einen Punkt leben", fasste Schonlau nüchtern zusammen. Auch "wenn wir uns natürlich mehr erhofft hatten", so Walter, müsse dieses Remis einfach mal hingenommen werden, und er fand sogar noch Positives: "Dass wir so in dieses Spiel zurückgekommen sind, das ist wichtig und für mich entscheidend" und sprach gar von der "wichtigsten Erkenntnis". Gerade im Hinblick auf das anstehende Nordderby, das der HSV somit hinter dem SVW stehend angehen wird, keine belanglose Erkenntnis.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"