Jahreshauptversammlung: Osnabrück mit 600.000 Euro im Minus

Als amtierender Drittligameister ist der VfL Osnabrück unlängst mit der besten Defensive der Spielklasse in der 2. Bundesliga angekommen. Ein kleiner Wehrmutstropfen ist das negative Jahresergebnis von Minus 600.000 Euro, das Geschäftsführer Jürgen Wehlend auf der Jahreshauptversammlung präsentierte.

"Es ist der wohl effizienteste Aufstieg"

Der Weg vom Beinahe-Absteiger zum Drittligameister dauerte beim VfL Osnabrück nur ein Jahr, verhältnismäßig überraschend kam der Aufstieg für den Klub von der Bremer Brücke - denn im Vergleich zu Konkurrenz traten die Lila-Weißen mit deutlich geringerem Etat an. "Es ist der wohl effizienteste Aufstieg dieser stärksten 3. Liga aller Zeiten. So etwas kann man nicht planen. Unsere Konkurrenten im Rennen um den Aufstieg haben jeweils rund 6 Millionen Euro in den Kader investiert", erklärte VfL-Geschäftsführer Jürgen Wehlend auf die Zahlen hin, bei welchen die Osnabrücker mit einem Etat von 4,2 Millionen Euro weit darunter liegen.

Geplant war ursprünglich sogar mit einer Million weniger, der sportliche Erfolg kostete aber auch. Dies machte sich unter anderem aber dann auch im Jahresergebnis der Aufstiegssaison bemerkbar: Der VfL schloss das Jahr mit einem Minus von rund 600.000 Euro ab. "Abschreibungen und außerordentlichen Steuerbelastungen" seien im Wesentlichen aber der Grund hierfür gewesen. Auch das Eigenkapital der Osnabrücker betrug am Jahresende 2018 noch 329.000 Euro in den Miesen, dank der "Beteiligung von regionalen Aktionären an der Kommanditgesellschaft auf Aktien" konnte dies aber zum 30. Juni 2019 bereits auf positive 489.000 Euro erhöht werden.

Trainingszentrum für Osnabrück

Was haben diese Zahlen nun für den VfL Osnabrück zu bedeuten? Der Verein wächst. "Aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung in der 2. Bundesliga sowie die bereits realisierte Beteiligung weiterer Aktionäre an der KGaA planen wir per 31.12.2019 mit einem positiven Eigenkapital von rund 2,2 Millionen Euro", stellte Wehlend dementsprechend in Aussicht. Sponsoring, Hospitality, Zuschauereinnahmen und TV-Erlöse erleben dabei die größten Wachstumsschübe - ein Gesamtertrag von elf Millionen Euro steht den Osnabrückern dadurch bevor, was eine Steigerung von 1,5 Millionen bedeutet.

Geld, das der VfL schon jetzt wieder in die Zukunft investieren will. "Sowohl unsere Trainingsbedingungen für die Profiabteilung als auch das Nachwuchsleistungszentrum entsprechen dem heutigen Standard in keiner Weise", kritisierte Sportdirektor Benjamin Schmedes die aktuellen Zustände an der Bremer Brücke und wurde daher auch deutlich in seinen Forderungen: "Wir haben hier dringenden Handlungsbedarf definiert, denn nur so können wir den gestiegenen Anforderungen im Profifußball ligaunabhängig gerecht werden." Ein modernes Trainingszentrum in unmittelbarer Nähe zur Bremer Brücke soll daher als "Fundament für den Profi- und Nachwuchsfußball in der Region Osnabrück" entstehen, um den Klub auch in Zukunft auf wirtschaftlich solide Beine zu stellen.

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