"Jeder gibt irgendwo Räume preis": Hansa furchtlos nach Hannover

Im ersten Duell der neuen Saison zahlte der F.C. Hansa Rostock Lehrgeld, was sich jetzt am Samstag (13:30 Uhr) in Hannover nicht wiederholen soll. Cheftrainer Jens Härtel muss dabei im Mittelfeld auf Simon Rhein verzichten, aber beispielsweise auf Überraschungs-Neuzugang Kevin Schumacher bauen. Denn der will nicht nach Niedersachsen fahren, um zu verlieren.

"Es gibt ein paar Muster"

Mit seinem Treffer in der Aufstiegsrunde zur 3. Liga für den TSV Havelse machte Kevin Schumacher seinen Cheftrainer, damals noch Jan Zimmermann, glücklich. Heute spielt der Flügelspieler für Hansa - und trifft am Samstag auf seinen vorherigen Förderer. "Sicherlich fahre ich da nicht hin, um zu verlieren", erklärte Schumacher in der Pressekonferenz vor der Partie gegen Hannover 96, die mit vielen Begegnungen in der Heimat verbunden ist. Denn der 23-Jährige kennt nicht nur Zimmermann, sondern stammt selbst aus der Region Hannover. Ob seine Kentnisse in Rostock helfen werden? "Man kann es nicht genau mit Havelse vergleichen. Es gibt ein paar Muster, die man wiedererkennt", ließ Hansa-Coach Jens Härtel einblicken.

Gegen Karlsruhe musste die Kogge noch Lehrgeld zahlen und hatte Pech beim Eingriff des Videoassistenten. Trotzdem sah das Spiel der Rostocker phasenweise nicht schlecht aus. "Wir sollten an die 20 Minuten anknüpfen, die wir hier zuhause gegen Karlsruhe gespielt haben und müssen eine ruhige Phase einstreuen, weil wir gemerkt haben, dass wir es nicht über die komplette Dauer aufrecht erhalten zu können", gab der Cheftrainer vor. Und einen Trumpf haben die Rostocker ja sowieso noch in der Hinterhand, wie Härtel schmunzelnd beisteuerte: "Wir waren auswärts dieses Jahr nicht so schlecht, aber die 2. Liga ist nochmal etwas anderes und mit Zuschauern auch."

Zuschauerrückehr in Hannover

In Hannover erwarten die Rostocker rund 22.500 Fans, die erstmals nach Monaten wieder in der HDI-Arena sein dürfen. Rund 1.200 Tickets werden für das Gästekontigent abgestellt, aber auch in Hannover selbst gibt es einige, die es mit Rostock halten - zum Beispiel Schumachers Familie. "Sie werden da sein und Hansa die Daumen drücken, denn bei uns ist keiner 96-Fan", gab der Neuzugang grinsend preis. Trotzdem mahnte Härtel: "Hannover wird jetzt gepusht. Eine Kulisse, die gegen dich ist, kann auch motiveren."

Personell hat der Cheftrainer in der Trainingswoche kaum einbüßen müssen, allerdings zog sich Simon Rhein einen Faserriss zu und wird der Kogge fehlen. Hinter Thomas Meißner steht ein Fragezeichen. Angst hatte Härtel vor dem namhaften Gegner aus Hannover derweil nicht: "Jede Mannschaft gibt irgendwo Räume preis, die man bespielen kann und sollte. Man muss es halt im richtigen Moment sehen und umsetzen." Doch klar ist auch, dass die 96er einen starken Start beim 1:1-Remis in Bremen hingelegt haben. "Wir erwarten sie genauso, wie sie in Bremen gespielt haben. Sie versuchen, immer wieder zu attackieren und jeden Rückpass und Querpass nutzen, um herauszuschieben und ins Pressing zu kommen", nahm sich Härtel den Auftritt daher zur Brust. Denn jetzt will auch Hansa noch stärker aufspielen.

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