Kiel "dreckig" Richtung Aufstieg: "Wer nicht schießt, trifft nicht"

Für Holstein Kiel ist der Aufstieg durch den 1:0-Erfolg gegen den Karlsruher SC ein großes Stück näher gerückt. Doch mitten im Höhenflug Richtung Bundesliga setzen die "Störche“ auf Bodenhaftung und verzichten auf vollmundige Zielsetzungen.

"Nicht auf Tabelle, sondern Elversberg schauen“

Trotz inzwischen fünf Punkten Vorsprung auf den Aufstiegsrelationsrang bleibt der Aufstieg bei den Tabellenzweiten offenbar ein Tabuthema. Trainer Marcel Rapp ging nach dem Wiedersehen mit seinem früheren Klub aus Profizeiten mit keiner Silbe auf die Erstliga-Chancen der Norddeutschen nach nur einer Niederlage in den vergangenen fünf Spielen und richtete schnell den Blick gezielt auf die nächste Aufgabe bei der SV Elversberg. Auch Mittelfeldspieler Finn Porath wollte in den Vereinsmedien nicht über Bundesliga-Ambitionen reden: "Wir sollten nicht auf die Tabelle, sondern auf Elversberg schauen.“

Träume vom Oberhaus sind aber rund um das "Storchennest“ nach dem Erfolg durch ein Glückstor von Lewis Holtby (57.) immer weniger unter Kontrolle zu halten. Gegen den formstarken KSC brachte der KSV den Heimsieg zwar nicht durch spielerischen Glanz unter Dach und Fach, sondern vielmehr durch die kaltblütige und schnörkellose Effizienz eben eines eindeutigen Aufstiegsanwärters.

Holtbys "krummes Ding“

Wie sehr Kiel dem Schweigegelübde aller Beteiligten zum Trotz nach oben schielt, ließ das Fazit von Timo Becker nach dem Arbeitssieg sehr gut erahnen. "Man kann nicht immer drei oder vier null gewinnen. Es muss auch mal ein dreckiges 1:0 reichen“, ließ der Defensivspieler womöglich ungewollt sehr wohl ein klare Zielsetzung beim "Herbstmeister“ erkennen.

Holtby hatte denn auch ebenso wenige Probleme mit der kuriosen Entstehung seines dritten Saisontreffers: "Dass am Ende ein so krummes Ding das Spiel entscheidet, haben wir uns vorher erarbeitet“, meinte der ehemalige Nationalspieler über seinen abgefälschten Versuch und fügte verschmitzt grinsend hinzu: "Wer nicht schießt, trifft nicht."

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