Kiel weiter ohne Rückrundensieg: "Hinten nicht mehr rausgekommen"

Lange Zeit hielt die Führung im Auswärtsspiel beim 1. FC Magdeburg, doch kurz vor Schluss gab Holstein Kiel den ersten Rückrundensieg noch aus der Hand. Trotzdem werteten die Protagonisten den Punktgewinn vor allem angesichts der personellen Probleme als einen Schritt nach vorne.

"Haben mit Mann und Maus verteidigt"

Nach dem Abpfiff stand den Kielern die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. "Wir haben so viele Bälle geblockt und gehalten, da ist es extrem bitter, dass am Ende dann kein Sieg dabei rum kommt. Wir sind einfach nicht mehr hinten rausgekommen zum Schluss", meinte Torwart Timon Weiner, der sich mit seinen Vorderleuten gegen den Sturmlauf der Magdeburger stemmte und selbst einige gute gefährliche Bälle entschärfte. Auch Trainer Marcel Rapp hob die leidenschaftliche Abwehrleistung seiner Elf hervor: "Die Jungs haben mit Mann und Maus verteidigt, haben alles auf dem Platz gelassen. Wenn du kurz vor Schluss ein Tor kriegt, ist das natürlich bitter." Trotzdem war der späte Ausgleich absolut verdient, denn "die zweite Halbzeit geht klar an Magdeburg."

Dabei kamen die Gäste besser aus den Startlöchern und hatten nach sechs Minuten bereits eine Riesenchance, als Joshua Mees allein auf das Tor zulief und knapp verfehlte. "Wir haben eine ordentliche erste Halbzeit gespielt. Wir waren nach jedem Ballgewinn, in jeder Umschaltsituation gefährlich", lobte Rapp. Das 1:0 erzielte Timo Becker, der im Anschluss an einen Freistoß, den der Gegner nicht klären konnte, der den Ball im mehrfachen Nachsetzen über die Linie drückte. Nach der Pause kippte das Spiel jedoch, auch weil Führungsspieler Lewis Holtby verletzt in der Kabine bleiben musste. Dafür musste der zuletzt erkrankte Finn Porath ran.

"Das ist die Basis für die nächsten Wochen"

Im weiteren Verlauf der zweiten Halbzeit brachte Rapp aus Mangel an Alternativen noch den angeschlagenen Fridjonsson, den gerade erst genesenen Marvin Schulz und musste den abgekämpften Komenda vom Platz nehmen. "Wir hatten heute viele gute Jungs auf dem Feld gehabt, die in der Hinrunde nicht viel gespielt haben, die heute ein Riesenspiel gemacht haben", würdigte Porath die Einsatzbereitschaft seiner Teamkollegen. Die dünne Personaldecke und mangelnde Fitness der Akteure führte allerdings auch dazu, dass die Störche fast nur noch in der Abwehrhaltung waren und sich kaum noch befreien konnten.

"Es war nicht unser bestes Spiel, aber wir haben alle gekämpft. Hätten wir vor der Pause ein zweites Tor gemacht, wäre das Spiel vielleicht anders verlaufen", so  Torschütze Becker. Obwohl Kiel nun das dritte Mal keinen Sieg holte, zeigt die Tendenz leicht nach oben: "Kein Vorwurf an die Jungs, die hauen alles rein und das ist die Basis für die nächsten Wochen", erklärte Rapp und versicherte: "Dann werden wir auch wieder besser Fußball spielen als in der zweiten Halbzeit und Punkte holen." Vielleicht gelingt dann zu Hause gegen Schalke 04 der erste Dreier in der Rückrunde.

 

 

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