Kiels individuelle Fehler: "Einfach nicht zweitligatauglich"

Holstein Kiel hat zum zweiten Mal infolge drei Gegentore kassiert und damit einen klassisschen Fehlstart hingelegt. Dabei sah das Spiel gegen Schalke gar nicht mal allzu schlecht aus, wie auch die Statistik und Cheftrainer Ole Werner nachher betonten. Allerdings fehlte in den entscheidenden Moment die Qualität.

"Qualität gefehlt"

Zweimal brachte Thomas Ouwejan eine Freistoßflanke in die Gefahrenzone, zweimal netzte Simon Terodde für die Gäste aus Gelsenkirchen eiskalt ein. Schon nach 120 Sekunden fiel der erste Treffer gegen die Kieler, der die Störche sofort unter Druck setzte. "Es war ein denkbar schlechter Start ins Spiel. Standardsituationen haben wir generell heute sehr, sehr schlecht verteidigt", anaylsierte Cheftrainer Ole Werner im ersten Schritt nach Abpfiff. Dabei habe es Kiel "zwischen den Strafräumen vernünftig und ordentlich" gemacht, auch keine Großchancen aus dem Spiel heraus zugelassen. Aber "in den Strafräumen, wo die Spiele entschieden werden, hat uns heute schlicht und ergreifend die Qualität gefehlt".

Der Kieler Übungsleiter ging hart, aber sachlich mit seiner Mannschaft in die Kritik. Als "einfach nicht zweitligatauglich" bezeichnete Werner gewisse Mechnismen im Defensivverhalten, die an diesem Tag nicht gegriffen haben. Nach zwei Spielen mit jeweils drei Gegentoren ist Wachsamkeit gefragt, wenngleich der Cheftrainer diese bereits vor der ersten Partie predigte. "Es ist völlig klar, dass das eine sehr herausfordernde und schwierige Saison werden wird", erklärte Werner hinsichtlich der großen, personellen Veränderung im Kieler Kader zwischen den Spielzeiten.

Eindruck besser als Ergebnis

"Es hört sich nach einer 0:3-Niederlage sicherlich merkwürdig an, aber ich finde, dass wir über weite Strecken eine ordentliche Partie gemacht haben", hob KSV-Kapitän Hauke Wahl das Positive hervor, woran sich auch Werner orientieren will. Klar ist, dass die Kieler vor einigen Problemen stehen - aber nicht alles war schlecht. "Wir haben uns sehr viele Chancen herausgespielt, aber der Ball ist nicht reingegangen. Wenn wir nach dem 0:2 den Anschlusstreffer erzielen, wird es nochmal ein anderes Spiel", zeigte sich Wahl optimistisch.

Ein Blick auf die Statistik, in der Kiel mehr Ballbesitz und ein leichtes Chancenplus in der Anzahl der Möglichkeiten verzeichnete, bestätigten den Eindruck. "Es waren relativ klar individuelle Fehler in beiden Situationen", konzentrierte Werner seine Kritik daher auch ausgewählt, statt auf das allgemeine Auftreten der Kieler. "Lediglich die Tore zu erzielen" fehlte der der KSV laut Joshua Mees. Am kommenden Samstag (15:30 Uhr) geht es für die Störche im DFB-Pokal gegen Regionalligist Weiche Flensburg. Spätestens da müssten die Kieler ihre Buden machen, um einen völligen Fehlstart in die Saison zu verhindern.

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