MSV Duisburg: Auf desolat folgt furios

Der MSV kämpfte sich vor 17.046 Zuschauern zu seinem ersten Punkt. Nach einer desolaten ersten Halbzeit drehten vor allem die Einwechselspieler der Zebras auf.

Katastrophale erste Halbzeit

Gino Lettieri muss sich vorgekommen sein wie im falschen Film. Man wollte die Handlungsschnelligkeit der zweiten Liga aufnehmen und in der Defensive stabiler stehen – und lag trotzdem nach sechs Minuten mit 0:1 hinten. Ein langer Ball erreichte Christopher Nöthe, der sich bei Branimir Bajic für den angenehmen Begleitschutz bedanke und über den schlecht positionierten Ratajczak hinweg einköpfte. Als Florian Dick in der 24. Minute per Freistoß erhöhte, ahnte der ein oder andere MSV-Fan böses. „Die Mannschaft hat zwei Tore bekommen, die so nicht fallen dürfen, solche Fehler darf man sich in dieser Liga einfach nicht erlauben“, so Lettieri.  Auch in der Folge kam von den Zebras nichts. Kein Kampf, kein Tempo, keine Kreativität. Offensiv blieb man in den ersten 45 Minuten ohne Torchance, während die Ratajczak die Zebras mit einer guten Parade im Spiel hielt. Insgesamt gab es wenig bis nichts, was Hoffnung auf eine bessere zweite Hälfte machen konnte.

Klotz und Onuegbu bringen Schwung

Die Zebras kamen gut aus der Kabine, jedoch ohne sofort große Chancen zu kreieren. Vor allem die eingewechselten Onuegbu und Klotz taten dem Spiel sichtlich gut. Endlich spielten die Meidericher mit etwas mehr Tempo nach vorne. Nico Klotz riss mit Dribblings immer wieder Löcher, Onuegbu konnte im Gegensatz zu Brandstetter die Bälle fest machen. Des Weiteren bescherte der „King“ dem MSV in der 58. Minute die Überzahl: Behrendt musste den Nigerianer mit einem taktischen Foul stoppen und erhielt folgerichtig die Gelb-Rote Karte. Nach der Partie waren sich alle einig: Ohne Überzahl wäre es fraglich, ob der MSV noch einmal rangekommen wäre. „Die Mannschaft hat zwei Tore bekommen, die so nicht fallen dürfen, solche Fehler darf man sich in dieser Liga einfach nicht erlauben“, ärgerte sich Norbert Meier. Auch Martin Dausch gab zu: „Die Gelb-Rote Karte hat uns nochmal einen Schub gegeben“. Man spürte förmlich, wie das Selbstvertrauen in die Aktionen zurückkehrte. Plötzlich kamen die Pässe präziser und die Flanken schärfer. Zwölf Minuten später belohnte Onuegbu die Offensivbemühungen mit einem Traumtor. Nur vier Minuten später köpfte der eingewechselte Iljutcenko eine Wolze-Flanke zum 2:2 ins Tor. „In dieser Phase haben wir gezeigt, dass wir mithalten können, das müssen wir mitnehmen für das nächste Spiel“, so Martin Dausch, der auch für die Joker lobende Worte parat hatte: „Ein großes Lob muss ich auch den Einwechselspielern aussprechen, die alle von der ersten Sekunde da waren“.  Den Schwung der Schlussphase muss der MSV mit nach Baden nehmen, wo es kommenden Samstag zum Gastspiel in Karlsruhe geht. Priorität besitzt jedoch weiterhin die Stabilisierung der Defensive. Die Gegentore fallen schlichtweg zu leicht. Immer einem Rückstand hinterherzulaufen kostet Kraft. Thomas Meißner, im Vorjahr noch ein absoluter Sicherheitsfaktor, saß erneut 90 Minuten auf der Bank.

Janjic steht neben sich

Kein Teil der Aufholjagd war Zlatko Janjic. Der Bosnier enttäuschte erneut auf kompletter Linie und wurde in der 61. Minute erlöst. Der eigentliche Leader des MSV scheint seine Qualität irgendwo in der 3. Liga vergessen zu haben. Janjic, der sonst die Offensive der Zebras ankurbelt, verstolperte immer wieder den Ball und erstickte die Angriffe im Keim. Bei seiner Auswechslung applaudierten die Fans. Aber nicht auf Grund der Leistung des Angreifers, sondern für die Entscheidung Lettieris Janjic vom Platz zu nehmen. Ob die Nummer 13 gegen Karlsruhe eine erneute Chance erhält, bleibt abzuwarten. Mit den Jokern Iljutcenko und Klotz stünden zwei alternativen parat, die gegen den DSC überzeugen konnten.

 

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