MSV Duisburg: Chancenlos in Bochum

Der Aufsteiger aus Duisburg hat auch in seinem zweiten Saisonspiel eine Niederlage kassiert. Bei der Auswärtspartie in Bochum waren die Zebras dabei erschreckend harmlos. Dabei wartete Gino Lettieri mit einer taktischen Überraschung auf, die in Halbzeit eins voll aufging.

Zebras starten mit Fünferkette

Mit einer Fünferkette schickte Lettieri seine Zebras auf den Rasen. Bomheuer, Bajic und Meißner bildeten das Zentrum, Feltscher und Wolze verteidigten auf den Außenposition. Die Folge: Duisburg rührte Beton an. "Wir wollten stabil und kompakt stehen, das hat in der ersten Halbzeit auch gut geklappt“, fasste Lettieri zusammen. Obwohl der VfL immer wieder Chancen kreierte und nach einer Ecke die Latte traf, stand Duisburg wesentlich besser als in der ersten Halbzeit gegen Kaiserslautern. „Wir haben in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel gemacht“, so Thomas Meißner, der in Bochum sein Zweitligadebut feiern durfte. Mit einem 0:0 ging es somit in die Halbzeit. „In der Halbzeit haben wir uns vorgenommen, dass wir hier auf jeden Fall einen Punkt mitnehmen und wenn es geht auch ein Tor machen wollen“, so Thomas Bröker. Ein Plan, der zehn Minuten nach dem Seitenwechsel allerdings über Bord geworfen wurde. Timo Perthel nutzte einen zweiten Ball zu einem fulminanten Schuss, welchen Meißner unglücklich ins eigene Tor lenkte. „Das 0:1 war ein ganz unglücklich abgefälschtes Ding, ich wäre in der richtigen Ecke gewesen“, sagte Ratajczak nach Abpfiff. Fiel das 0:1 noch unglücklich, schlichen sich bei den weiteren Gegentoren erneute individuelle Patzer ein. Beim 0:2 reichte ein simpler Doppelpass um die Viererkette auszuhebeln, vor dem 0:3 verlor erneut Kevin Wolze den Ball unnötig in der Vorwärtsbewegung. „Warum soll ich dann noch umstellen? Wir waren nicht in der Lage noch drei Tore zu machen“, gab Lettieri zu.

Duisburg offensiv ohne Chance

In der Tat war der MSV nicht einmal in der Lage sich eine vernünftige Torchance zu erspielen. 7:0 stand es für den VfL nach Chancen, nicht einmal tauchte Duisburg gefährlich vor Luthe auf. Zu schnelle Ballverluste und Fehlpässe brachten die Offensivbemühungen der Zebras früh ins Stocken. Eigentliche Konstanten wie Janjic und Dausch zeigten immer wieder Schwächen in der Ballbehandlung-, und Verteilung. Vor allem letzterer erwischte einen rabenschwarzen Tag. Nach dem Dausch in den ersten 20 Minuten nur durch Fehlpässe auffiel, holte er sich mit einer Frustgrätschte die gelbe Karte ab. Die Folge des schwachen Aufbauspiels: Kingsley Onuegbu hing komplett in der Luft. Der Nigerianer konnte nie in Szene gesetzt werden, und wenn er mal einen Ball festmachen konnte, rückte Duisburg schlichtweg zu langsam nach. „Das Problem war, dass wir zwar sehr viele Bälle erkämpft haben, aber eben auch schnell wieder hergegeben haben“, erkannte Lettieri. Den ersten richtigen Schuss aufs Tor gaben die Duisburger in der 89. Minute ab. Bestach man in der Vorsaison noch durch Effektivität und gutes Angriffsspiel, zeigt sich die Duisburger Offensive noch längst nicht zweitligareif.

Sorge um Martin Dausch

Nach der deutlichen Niederlage in Bochum musste der MSV nach Abpfiff einen weiteren Tiefschlag einstecken: Bei Martin Dausch besteht die Gefahr einer längerfristigen Pause. „Die erste Diagnose lautet, dass etwas am Meniskus ist“, gab Lettieri einen ersten Ausblick. Ein langfristiger Ausfall von Martin Dausch wäre eine erhebliche Schwächung, besitzt die Nummer sechs doch einen guten Schatz an Zweitligaerfahrung. Sollte der ehemalige Berliner ausfallen, rückt Neuzugang Holland immer mehr in den Mittelpunkt. Der Australier wurde in der 69. Minute eingewechselt und gab ein unauffälliges Debüt. Zu allem Überfluss musste sich vor der Partie in Bochum auch noch Tim Albutat krank abmelden, für ihn rückte Steffen Bohl ins defensive Mittelfeld. Weitere Informationen zu der Dausch-Verletzung soll es nach der Untersuchung am Montag geben.

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