Nach 2:5-Heimdebakel: Hansa-Trainer Glöckner vor dem Aus?

Nun ist es passiert: Der F.C. Hansa Rostock ist nach einer bisher desolaten Rückrunde unter den Strich gerutscht. Bei der 2:5-Heimpleite zeigten die Rostocker eklatante Schwächen und große Unsicherheit. Die Fans reagierten mit entsprechender Wut. Trainer Patrick Glöckner könnte derweil vor dem Aus stehen, wie die "Bild" berichtet. 

"Glöckner raus"-Rufe

Keine 20 Minuten waren gespielt, da waren die Mienen im Ostseestadion schon wieder deutlich verfinstert. Vollkommen von der Rolle präsentierte sich der FCH, der nun bereits mit 0:2 hinten lag. "Ab der ersten Minute ging es schon ein stückweit los", bemängelte Trainer Glöckner auf der Pressekonferenz nach dem Spiel sichtlich angefasst. Bereits der Anstoß sei vermasselt worden, indem die Kugel "auf den falschen Fuß vom Innenverteidiger" gespielt wurde. "Da fehlen einem Trainer auch die Worte", zeigte er sich ratlos. Das Spiel nahm dann auch so seinen Lauf. Noch vor dem Seitenwechsel sollte es bereits 0:3 heißen.

Die 23500 Fans erlebten eine absolute Demütigung ihrer Mannschaft, was sie entsprechend auch nicht so hinnehmen wollten. Zum Pausenpfiff schallten laute Pfiffe durch das Rund. Zudem: Laute Rufe. "Glöckner raus!", "Piecke raus!", "...und ihr wollt Hansa Rostock sein?!", forderten und fragten sich die Anhänger bezüglich des Trainers und Sportdirektors. "Im Großen und Ganzen habe ich das am Ende wahrgenommen. Ich habe dafür Verständnis. Wenn wir 60 Minuten so einen Fußball abliefern, hat auch jeder das Recht zu pfeifen", gestand Glöckner zu. Doch ändern tat sich nicht viel. Nach der Pause nahmen die Rostocker gar noch den vierten Treffer hin, ehe sie die letzten 30 Minuten mit 2:1 für sich gestalten konnten. Viel zu wenig.

"Ob ich es mir zutraue? Natürlich."

Erwartet habe der Coach die schwache Vorstellung seiner Mannen indes keinesfalls. "Wir wollten eigentlich den Schwung aus dem Hannover-Spiel und auch die Trainingswoche, die wirklich sehr gut gelaufen ist, mitnehmen." Dies ist überhaupt nicht gelungen. Entsprechend sei er auch "frustriert und auch ein stückweit sehr sauer." Am Ende stand die Pleite in einer langen Linie der mehr als enttäuschenden Rückrunde, in der Rostock dem Abstieg bedrohlich entgegentaumelt. Nur ein Sieg steht nach acht Spielen im Jahr 2023. Hingegen musste der FCH bereits sechs Pleiten hinnehmen. Am Ende steht so vor der Länderspielpause ein Fall unter den Strich auf den vorletzten Rang, da die Konkurrenz aus Braunschweig und Regensburg dreifach punktete.

Was besonders besorgniserregend erscheint: Neben der löchrigen Defensive stellen die Rostocker, die zumindest gegen Düsseldorfer, die einen Gang zu viel rausnahmen, noch zweifach trafen, mit 21 Toren die schwächste Offensive der Liga. Kein Wunder also, dass auch der Trainer nun nach zehn Spielen, in denen er magere acht Punkte erspielte, wackelt. Wie die "Bild" berichtet, tut er dies sogar bedenklich. Bereits am Freitag habe der Aufsichtsrat getagt. Glöckner selbst, wollte nicht in Aktionismus verfallen. "Es geht ja nicht um meine Person. Wir wissen, was auf uns zukommt als Trainer, wenn die Ergebnisse nicht geliefert werden. Es ist ein Ergebnissport", stellte er fest. Er wolle nun die "richtigen Worte und Wege finden." Ob er dazu auch noch beauftragt wird? "Die Frage kann ich nicht beantworten, das müssen andere entscheiden. Ob ich es mir zutraue? Natürlich."

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