Nach Abstieg: SC Paderborn kündigt "gründliche Analyse" an

Genau wie in der Saison 2014/15, als der SC Paderborn zum ersten Mal in der Bundesliga spielte, geht es auch nach der zweiten Zugehörigkeit im Oberhaus direkt wieder in die 2. Bundesliga. Sport-Geschäftsführer Fabian Wohlgemuth kündigt eine "gründliche Analyse" an.

"Sachliches Hinterfragen"

Aufstieg 2014, Abstieg 2015, Abstieg 2016, sportlicher Abstieg 2017, Aufstieg 2018, Aufstieg 2019, Abstieg 2020: Der SC Paderborn blickt seit 2014 auf eine irrwitzige Achterbahnfahrt zurück. Durch den Abstieg aus der Bundesliga steht nun der sechste Liga-Wechsel in den letzten sechs Jahren bevor, sodass der Begriff "Fahrstuhlmannschaft" für den SCP eigentlich neu definiert werden müsste. Die Enttäuschung über den direkten Wiederabstieg war am Dienstagabend wenig überraschend groß, hielt sich aber insgesamt doch in Grenzen: "Der Abstieg wirft uns nicht um", sagte Trainer Steffen Baumgart nach Schlusspfiff am "Sky"-Mikrofon.

Sport-Geschäftsführer Fabian Wohlgemuth richtete die Blicke derweil bereits auf die kommende Saison und kündigt im "Kicker" eine "gründliche Analyse" an. "Dazu gehört das Hinterfragen von Personalien - gerade auf den Schlüsselpositionen. Wir müssen uns immer - als Klub und als Einzelperson - weiterentwickeln. Es geht um ein ganz grundsätzliches und sachliches Hinterfragen." In diesen Prozess schließt der 41-Jährige auch Baumgart mit ein. Wobei es weniger um die Person, sondern vielmehr um die Strategie und Arbeitsweise gehe. "Das Ziel ist dabei nicht der Austausch, sondern eine Verbesserung unserer Wettbewerbsfähigkeit. Würden wir dies nach dem Verlust der Erstklassigkeit nicht ernsthaft tun, wäre das unverantwortlich", so Wohlgemuth.

Baumgart soll und will bleiben

Und dennoch: Baumgart soll Trainer bleiben: "Ohne unserer Analyse vorwegzugreifen, ist genau das zunächst einmal unser Wunsch. Dazu gehören aber immer zwei. So gesehen ist es eine Frage des Respektes, hier auch Steffen Baumgart nach seinen Vorstellungen über die Zukunft zu fragen." Baumgart selbst ließ zuletzt bereits durchblicken, sich einen Verbleib vorstellen zu können - zumal sein Vertrag ohnehin noch bis 2021 läuft und auch für die 2. Liga gilt.

Nach dem Spiel in Berlin sagte der 48-Jährige: "Ich glaube, man merkt mir an, dass ich gerne dabei bin. Klar muss man analysieren, klar wird man auch den Trainer hinterfragen. Das ist ganz normal. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich nicht der Richtige bin oder weg will." Bei Fans genießt Baumgart, der den SC Paderborn vor drei Jahren übernommen und ihn auf direktem Wege von der 3. Liga in die Bundesliga befördert hatte, trotz des Abstiegs Heldenstatus. Und sollte kein anderer Verein anklopfen, wird Baumgart auch in der kommenden Saison an der Seitenlinie stehen.

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