Nach anhaltender Kritik: DFB plant Änderungen beim VAR

Auch in dieser Saison, über fünf Jahre nach der Einführung, sorgt der Video Assistant Referee für mächtig Ärger im Deutschen Fußball. Das bemerkt auch der Deutsche Fußball-Bund und möchte spätestens zur kommenden Saison strukturelle Veränderungen vornehmen. Welche Ideen allerdings noch nicht umsetzbar sind.

Hoffnung auf Automatismus

Der Plan sei es, auf feste Teams aus Hauptschiedsrichter und Video-Assistenten zu setzen, damit die Kommunikation harmonischer und damit problemloser abläuft. Die Beteiligten sollen sich bestens kennen, um die Partien zu leiten. Dieses Vorhaben bestätigte Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich im Podcast "kicker meets DAZN".

Man sei "eigentlich schon länger auf dem Weg, aber es ist noch nicht so voll ausgereift", meinte Fröhlich. "Wir wollen das vielleicht schon zur Rückrunde deutlich ausweiten und in der nächsten Saison dann als Standard setzen." Denn der Vorteil liege für den 65-Jährigen auf der Hand: Es bräuchte zwischen Schiedsrichter und VAR keine "Erklärmuster", wie der Unparteiische auf dem Feld bei einer bestimmten Szene positioniert war. "Das ergibt sich dann in festen Teams zu einem Automatismus, das ist sehr hilfreich."

Entwicklung einer App denkbar

Zwei zuletzt aufgekommenen Wünschen schob Fröhlich aber vorerst einen Riegel vor. Dass strittige Szenen auf der Stadionleinwand gezeigt werden, scheitere daran, "dass die Einspeisung der Bilder da endet, wo das Stadion beginnt". Denn was gezeigt wird, bestimmen die Vereine als Hausherren. Und da sei "keine Einigung erkennbar, dass es alle machen. Ich fände es auch schlecht, wenn es einige machen und andere nicht". Denkbar wäre eine App, über die Zuschauer die Bilder sehen können, "es ist aber ein sehr langer Entwicklungsprozess, bis wir dahin kommen".

Auch die Idee, die Schiedsrichter könnten - ähnlich wie in der amerikanischen Football-Liga - ihre Entscheidungen live auf dem Feld kundtun, sei noch nicht umsetzbar. Dies sei einerseits "eine konditionelle Herausforderung, wenn ein Schiedsrichter zwei bis drei Minuten hin und her rennen muss, dann rausgeht, um sich eine Szene anzuschauen und die dann noch erklären muss", so der Schiedsrichter-Boss. Zudem würden sich viele Unparteiische damit unwohl fühlen, da sie "traditionell unterwegs sind und vielleicht Berührungsängste haben".

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