Nach Paderborn-Pleite: Verständnis für Fan-Frust bei Werder Bremen

Der SV Werder Bremen hat beim 1:4 gegen den SC Paderborn am Sonntag einen Nachmittag zum Vergessen erwischt, nach dem die Fans ihrem Frust freien Lauf ließen. Die handelnden Akteure fanden indes keine Ausreden, sondern zeigten Verständnis für den Unmut.

Pfeifkonzert

Drei Spiele, davon ein Sieg, ein Unentschieden und nun auch die erste Niederlage. Zudem das Pokal-Aus nach der 0:2-Pleite gegen den VfL Osnabrück. Den Start in die neue Saison hatte sich der Bundesliga-Absteiger gewiss anders vorgestellt. Mit dem chancenlosen 1:4 gegen Paderborn fand dieser Minus-Lauf nun seinen absoluten Tiefpunkt. "Wir fangen uns vier Gegentore, machen selber nur eins. So kann man auch kein Spiel gewinnen", rechnete Maximilian Eggestein nach dem Spiel vor. Entsprechend gefrustet zeigten sich die 21.ooo Fans, die im Weserstadion Zeugen der harm- und wirkungslosen Bremer wurden, und quittierten die Nicht-Leistung mit einem gellenden Pfeifkonzert nach Schlusspfiff.

"Natürlich haben wir Verständnis für die Wut der Fans", räumte Eggestein ein. Auch Trainer Anfang zeigte sich verständnisvoll: "Es ist vollkommen logisch, dass die Fans mit dem Ausgang des Spiels nicht glücklich sind, das ist doch klar." Ebenso Verteidiger Marco Friedl, der an diesem Sonntag als Linksverteidiger auflief, nachdem auch Ludwig Augustinsson die Bremer nun endgültig verließ. Der 23-jährige Österreicher könne "den Frust der Fans verstehen". So sei es "nicht Werder Bremen, wie wir gespielt haben. Vor allem so wie wir das letzte halbe Jahr zu Hause gespielt haben."

Keine Ausreden

Gewiss hätten die Rahmenbedingungen besser sein können. So gab der SVW in den vergangenen Tagen mit Josh Sargent (Norwich City), Johannes Eggestein (Royal Antwerpen), Stefanos Kapino (Arminia Bielefeld), Yuya Osako (Vissel Kobe) sowie eben Augustinsson, der sich dem FC Sevilla anschließt, gleich fünf potenzielle Startspieler ab. Für Eggesetein wäre es allerdings zu einfach, "die Niederlage damit zu rechtfertigen, dass uns neue Spieler fehlen". "Insgesamt" müsse es das Team besser machen, wies der 24-Jährige an.

Sehr deutlich wurde indes sein Übungsleiter in seinem finalen Fazit: "Das hatte heute weder etwas mit erster noch mit zweiter Liga oder dem, was wir eigentlich spielen können, zu tun". So habe sein Team an diesem Tage "ein schlechtes Spiel gemacht". Und auch Anfang wollte sich nicht in mögliche legitime Ausreden flüchten. "Wir haben heute einen Rekord aufgestellt an individuellen Fehlern", monierte der 47-Jährige in Richtung seiner Schützlinge. Viel Zeit für Neuzugänge und die etwaige Integration ebendieser bleibt nicht, denn schon am kommenden Samstag wartet der Karlsruher SC auf den SVW. Bis dahin erscheint eine maximale Leistungssteigerung mehr als notwendig.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"