"Neue Chance": Hürzeler sah kein Drama in St. Paulis Niederlage

An der Tabellenspitze musste der FC St. Pauli die zweite Niederlage der Saison einstecken. Kein Grund zur Panik, fand Cheftrainer Fabian Hürzeler. Die Pleite auf Schalke (1:3) wolle der 31-Jährige nicht überdramatisieren. Gleichwohl legte der Fußballlehrer großen Wert darauf, dass die Kiezkicker in den kommenden Partien wieder "die einfachen Dinge richtig machen".

"Das ist nicht typisch"

In der Rückrunde ist der FC St. Pauli weiterhin das dominierende Team in der 2. Bundesliga. Obwohl die Kiezkicker nun schon zwei Niederlagen einstecken mussten - und dazu noch zehn Gegentore in sieben Spielen. In der kompletten Hinrunde waren es gerade einmal 15 Treffer, die bei den Hamburgern im Netz landeten. Die Defensivarbeit war schon einmal besser. "Dafür muss man in der Defensive viel stabiler stehen und die letzte Konsequenz haben, das Tor zu verteidigen. Ich ärgere mich über die Art und Weise, wie wir Gegentore bekommen", wusste Cheftrainer Fabian Hürzeler, was zu tun ist. "Das ist nicht typisch für den Verlauf der Saison. Da müssen wir wieder zurück zu den Dingen, die uns stark gemacht haben."

Auf Schalke sei die Niederlage der Hamburger allerdings nicht so dramatisch gewesen, wie es nach Außen hin den Anschein gemacht habe. "Wenn ich mir ein Spiel wie das auf Schalke anschaue, dann rational und ohne Emotionen", ordnete Hürzeler das Geschehen der vergangenen Woche ein. "Wir hatten viele gute Aktionen im letzten Drittel, haben diese aber nicht zu Ende gespielt. Wenn wir da den letzten Pass anbringen, haben wir deutlich größere Chancen." Selbst ohne das Leistungsmaximum sei bei den Königsblauen ein Sieg möglich gewesen, doch die Unsauberkeit in der Offensive machte einen Strich durch die Rechnung. Aber Hürzeler blieb positiv: "Ich nehme wahr, dass die Mannschaft sehr positiv gestimmt ist und auch Rückschläge gut wegsteckt."

Zoller zurück im Kader

Wie die Gegner in den verbleibenden Spielen igegen den Liga-Primus auftreten, sei weiter eine spannende Aufgabe. So auch wieder gegen Hertha BSC am Millerntor. "Jeder Spieltag ist eine neue Chance und neue Herausforderung für uns, weil wir nicht wissen, wie die Gegner auf uns reagieren. Auf Schalke haben wir auch etwas anderes erwartet und ich bin gespannt, was noch kommt", erklärte Hürzeler. Personell muss er auf Eric Smith (Adduktorenverletzung) und Oladapo Afolayan (Bänderverletzung) verzichten, während hinter David Nemeth (Erkältung) ein Fragezeichen stand. Simon Zoller war dafür wieder zurück.

"Athletiktrainer Karim Rashwan ist am Wochenende zu mir ins Büro gekommen und sagte, dass Simon ein neuer Spieler sei und eine ganz neue Energie reinbringe", berichtete Hürzeler von dem erfahrenen Stürmer, der am Millerntor noch nicht richtig zum Zug kam. Nun ist Zoller wortwörtlich in die Vaterrolle geschlüpft. "Ich merke bei ihm, dass es etwas sehr Schönes im Leben ist. Dass er Papa geworden ist, kann ihm sicherlich einen Push geben. Das erhoffen wir uns auch von ihm", so Hürzeler. Möglicherweise spielt Zoller dann die entscheidende Rolle. Der FCSP-Coach hoffte: "Er weiß, wie man erfolgreich Fußball spielt und was man braucht, um aufzusteigen, weil er das selbst schon erlebt hat." Zum Einsatz wird auch Adam Dzwigala in der Abwehr kommen, dazu könnte Nachwuchsverteidiger Tjark Scheller wieder auf der Bank sitzen.

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