Nürnberg: Burgstaller-Abgang reißt große Lücke

Kurz vor Weihnachten hieß es von Vereinsseite noch, dass es kein konkretes Angebot für Nürnbergs Guido Burgstaller gebe. Auch Burgstallers Berater unterstrich dies noch vor wenigen Tagen in der "Bild". Dann tauchten Gerüchte um ein Interesse des Bundesligisten FC Schalke auf. Und plötzlich ging es ganz schnell.

Am heutigen Dienstag absolviert der Österreicher den Medizincheck beim Revierklub und soll am Freitag erstmals mit der Mannschaft der Königsblauen mittrainieren, wie S04-Manager Christian Heidel bekanntgab. Während der mit dem FCN befreundete Verein damit seine verletzungsbedingten Sturmprobleme gelöst hat, hinterlässt der Abgang des 27-Jährigen bei den Franken eine große Lücke.

Schuldenberg drückt

Um diese mit dem bestehenden Kader zu schließen, ist sie sehr wahrscheinlich zu groß. 14 der 30 Saisontore des „Clubs“ gingen auf das Konto des österreichischen Nationalstürmers. Leihstürmer Tim Matavz folgt ihm in der Liste mit ordentlichen fünf Treffern in elf Spielen. Danach allerdings wird die Luft aber dünn im Kader des Traditionsvereins. Burgstallers Vertrag wäre im Sommer ausgelaufen, der Wechsel im Winter war die letzte Chance für die finanziell nicht auf Rosen gebetteten Nürnberger, Kasse zu machen. Berichten zufolge soll der FCN zwar inklusive Bonuszahlungen bis zu 2,5 Millionen Euro Ablöse bekommen, doch dienen diese wohl in erster Linie dazu, den Zweitligisten wirtschaftlich zu konsolidieren. Es gilt, einen Schuldenberg von knapp 18 Millionen Euro abzubauen. Das Geld aus dem Burgstaller-Transfer ist da lediglich ein Anfang.

Kommt ein Nachfolger?

"Wir werden uns Gedanken machen, ob wir jetzt noch jemanden dazu holen", wird Nürnbergs Sportvorstand Andreas Bornemann bei „nordbayern.de“ zitiert. Auf ihn wartet allerdings eine Herkulesaufgabe: Der potenzielle Nachfolger darf weder eine hohe Ablöse kosten, noch den Gehaltsrahmen sprengen. Zudem sollte er im Verlauf der aktuellen Saison idealerweise seine Treffsicherheit nachgewiesen haben, um sportlich weiterhelfen zu können. Doch welcher Verein ist bereit, einen solchen Mann in der Winterpause ziehen zu lassen, ohne dafür kräftig abzukassieren? Ein schwieriges Unterfangen.

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