Regeländerung: Klubs künftig mit größeren Kadern zum Spieltag

Neue Regel in der 2. Liga: Künftig werden die Spieltagskader von 18 auf 20 mögliche Spieler erhöht. Die Anzahl der Auswechslungen bleibt allerdings gleich, sodass sich vor allem ein Vorteil für die Klubs ergibt - mehr Flexibilität auf der Bank. Das kostet aber.

Aufstockung der Spieltagskader

Anfang März entschied die International Football Association Board (IFAB) mehrere Regel-Änderungen im Profi-Fußball. Dazu gehört unter anderem die Auslegung bei Handspielen, auch Trainer und Verantwortliche können in Zukunft Gelbe bzw. Rote Karten erhalten und ausgewechselte Spieler müssen das Spielfeld nun an der nächstgelegenen Stelle verlassen. Unter anderem.

Eine weitere Regel, die sich ab kommender Saison ändern und auch Einzug in die 2. Bundesliga erhalten wird, ist die erhöhte Anzahl von Spielern im Spieltagskader - künftig dürfen 20 statt 18 Spieler auf dem Spielberichtsbogen nominiert werden. Geschäftsführer Oliver Ruhnert vom 1. FC Union Berlin sieht die Aufstockung zwiegespalten: "Ich bin kein großer Fan davon, kann aber schon verstehen, dass vor allem die großen Klubs sie wollen. Deren Trainer wollen mehr Spielraum haben, beispielsweise für die Rotation bei internationalen Spielen."

Ungeahnte Kosten durch Anpassung

International sind die Zweitligisten in der Regel nicht vertreten, einzig ein Sieg im DFB-Pokal könnte beispielsweise dem Hamburger SV bei einem Nicht-Aufstieg zu einem solchen Exoten machen. Die Regel dennoch zur Anwendung zu bringen, sei bereits auf einer Mitgliederversammlung der DFL im Dezember beschlossen worden und gilt in Zukunft für die beiden höchsten Spielklassen des deutschen Fußballs. Ruhnerts Skepsis bleibt: "Die Kader könnten größer werden - das ist zumindest die Möglichkeit, die jeder in der 1. und 2. Liga bekommt."

Doch nicht diese Tatsache ist es, die dem Union-Geschäftsführer zu seinen Bedenken bewegt: "Es wird schon Kosten verursachen, vor allem, weil künftig mehr Spieler unter die Prämienregelung fallen." Spieltagsprämien sind in Verträgen von Profi-Fußballern fast schon obligatorisch und könnten je nach Höhe durchaus zu vermehrten Kosten führen. "Aber auch Mannschaftsbusse, Ersatzbänke und Kabinen - all das muss angepasst werden. Und es betrifft auch die Übernachtungskosten im Hotel und die Flüge zu Auswärtsspielen", gibt Ruhnert weiter zu bedenken. Ein Vorteil für die Klubs ergäbe sich allerdings auch, immerhin könnte durch eine erhöhte Anzahl an Auswechselspielern das positionsgetreue Wechseln wieder zunehmen, da die Bänke flexibler bestückt werden.

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