SC Paderborn: Die Talfahrt geht weiter

Oben mitspielen - das war das offizielle Saisonziel des SC Paderborn. Nach nur sechs Spieltagen scheinen die Ostwestfalen dieses Ziel aber bereits aus den Augen zu verlieren. Fünf Niederlagen, davon vier zu Null und in Serie, lassen den SCP derzeit auf Platz 16 rangieren. Auch beim Auswärtsspiel in Leipzig musste sich die Elf von Trainer Markus Gellhaus wieder Mal geschlagen geben - 0:2 hieß es am Ende. Ein Kommentar:

Spielerisches Potential ist vorhanden - Schwächen im mentalen Bereich

Die Gründe für die Talfahrt sind vielschichtig. Von Seiten der Spieler und der Verantwortlichen wurde in den letzten Wochen oftmals betont, dass sich die Mannschaft noch finden müsse. Von der Hand weisen lässt sich dies in der Tat nicht: Schließlich standen beim Spiel gegen Leipzig nur drei Spieler (Kruse, Hartherz, Koc) in der Startelf, die auch in der vergangenen Bundesliga-Saison für Paderborn aufgelaufen sind. Auf der anderen Seite wurden mit Hauke Wahl, Kevin Stöger, Oliver Kirch und Christian Bickel gleich vier Last-Minute-Neuzugänge aufgeboten.

Deutete die neuformierte Mannschaft am Freitag in den ersten Minuten noch an, was theoretisch möglich wäre, gingen die Köpfe nach dem frühen Rückstand schnell nach unten. Überhaupt scheint dies das Hauptproblem des SCP zu sein. Die spielerisch Klasse ist nicht zuletzt durch Akteure wie Kevin Stöger und Süleyman Koc durchaus gegeben, doch im mentalen Bereich scheint eine Rückentwicklung stattgefunden zu haben.

Hier muss auch Trainer Markus Gellhaus ansetzen. Der Wunschtrainer von Präsident Wilfried Finke hatte es in den letzten Wochen und Monaten aufgrund von diversen und unerwarteten Abgängen (u.a. Kapitän Uwe Hünemeier) nicht leicht, die Mannschaft optimal einzustellen. Jedoch wird er sich vorwerfen lassen müssen, dass sich seine Spieler nach Rückschlägen zu schnell aus dem Konzept bringen lassen. Gegen Bielefeld ging der Sportclub vor zwei Wochen erstmals in dieser Saison mit einer Führung in die Pause, gab die Partie gegen den bis dato sieglosen Aufsteiger in der 2. Halbzeit noch her. Spielerisch war Paderborn dem DSC überlegen - kämpferisch und mental aber nicht. Auch gegen Leipzig lief nach dem frühen Rückstand nicht mehr viel zusammen. Erst in der Schlussphase wachte der SCP wieder auf - zu spät.

Heimsieg gegen Karlsruhe Pflicht

Die nun anstehende englische Woche wird richtungsweisend sein. Am Samstag ist im Heimspiel gegen den ebenfalls formschwachen Karlsruher SC ein (überzeugender) Heimsieg in jedem Fall Pflicht. Danach sollte gegen Fürth und St. Pauli ebenfalls gepunktet werden, um nicht dauerhaft im Keller festzustecken. Interessant wird in den kommenden Spielen zu beobachten sein, wie lange der SCP an Trainer Markus Gellhaus festhält. Während viele Fans ihn am liebsten schon heute entlassen würden, kündigte Finke in der "Bild" an, ihm durchaus noch die drei Partien der englische Woche Zeit zu geben. Bleibt zu hoffen, dass es dann nicht schon zu spät ist.

 

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"