SC Paderborn: Fanszene kündigt Boykott der Heimspiele an

Bundesliga-Absteiger Paderborn muss bei den Heimspielen der kommenden Zweitliga-Saison ohne seine aktive Fanszene auskommen. Wie die Anhänger am Freitag mitteilten, werde man die Partien in der heimischen Benteler-Arena boykottieren. Grund dafür sind die hohen Eintritts- und Dauerkarten-Preise. Zwar sind die Jahreskarten günstiger als in der vergangenen Bundesliga-Saison, dennoch liegen sie deutlich über dem Durchschnitt in der 2. Liga. So kostet eine Dauerkarte für den Stehplatz-Fanblock auf der Südtribüne in der kommenden Saison ohne Ermäßigung 238 Euro - und damit genauso viel wie 17 Einzelkarte (14 Euro) für alle Heimspiele. Auf eine erste Kritik seitens der Anhänger reagierten die Verantwortlichen Anfang Juni und versprachen auf einem Treffen mit den Anhängern einen 25 Euro-Gutschein für den Fanshop. Dieser könne zum Beispiel auch für den Kauf von Tickets für Auswärtsspiele verwendet werden. Ein Entgegenkommen, dass die Fanszene als "lächerlich" bezeichnet.

Fans wollen ein Zeichen setzen

Vor allem die Tatsache, dass der Verein die Euphorie nach dem Bundesliga-Jahr nicht mitnimmt, ist den Fans ein Dorn im Auge. "Mit angemessenen Preisen, attraktiven Dauerkartenangeboten (nicht 17 mal den Einzelpreis), Kinderplätzen im gesamten Stadion, nicht nur im gesponsorten Familienblock und ohne dreiste Zusatzgebühren wie die 2 Euro Tageskassenzuschlag, hätte man auch in der 2. Liga stets ein gut gefülltes Stadion, und die Euphorie aus der Vorsaison mit in die neue Spielzeit genommen", heißt es. Ein volles Stadion mache den Verein außerdem für potenzielle Sponsoren attraktiver. Da diese Punkte jedoch nicht umgesetzt wurden, haben man sich "schweren Herzens" dazu entschlossen, "ein Zeichen zu setzen". In der kommenden Spielzeit werde es bei Heimspielen "kein organisiertes Auftreten und keinen Support geben. Unsere Gruppen werden den Heimspielen gänzlich fernbleiben." Vor allem für die Mannschaft tut es den Fans leid, "dass sie in erster Linie und ohne eigenes Verschulden die Hauptleidtragenden sind". Bei Auswärtsspielen wollen die Anhänger ihren Verein aber wie gewohnt unterstützen.

Leer bleiben wird das Stadion zur neuen Saison trotz des Boykott aber nicht. Über 4.000 Anhänger haben sich bereits eine Dauerkarte gesichert, 6.000 sollen es nach den Schätzungen von Geschäftsführer Martin Hornberrger werden.

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