SGD-Remis: "Das war selten dämlich"

Die SG Dynamo Dresden hatte das Ostderby beim 1. FC Magdeburg eigentlich fest im Griff und wähnte sich schon auf der sicheren Siegerstraße, ehe die Sachsen in der Nachspielzeit die eigene Führung noch aus der Hand gaben und nur mit einem Remis leben mussten. Der Frust bei den Dynamos war im Anschluss an die Partie entsprechen groß.

Zwei Hälften, zwei Gesichter

Die erste Halbzeit in der Partie vor über 23.000 Zuschauern dürfte die Anhänger der Schwarz-Gelben mehr als zufrieden gestellt haben. Eine souveräne, abgeklärte und effiziente Dresdner Mannschaft führte nach Toren von Konè und Aosman hochverdient mit 2:0. Doch nach dem Seitenwechsel wendete sich das Blatt und nur noch die Gastgeber traten zu Tage. Dynamo setzte auf Konterchancen, vergab aber zwei glasklare Torchancen durch Stürmer Konè, der nur die Latte traf bzw. einen Elfmeter in der Nachspielzeit am Tor vorbeischoss. In der 93. Minute fiel dann der schlussendlich verdiente Ausgleich für Magdeburg und sorgte für Entsetzung auf Seiten der SGD. Vor allem der Pechvogel am Elfmeterpunkt konnte sich via "Twitter" gar nicht genug entschuldigen: "Mein verschossener Elfmeter tut mir sehr leid, weil ich weiß, was dieses Spiel allen Fans und uns als Mannschaft bedeutet hat. Danke an den Verein, meine Mitspieler und euch Fans für die bedingungslose Unterstützung."

Ehrliche und kritische Worte nach dem Spiel

Der verschossene Elfmeter war zwar letztlich der Grund, dass das Spiel nicht mehr gewonnen werden konnte, doch die gesamte Leistung nach dem Seitenwechsel gab der Mannschaft und den Fans zu denken. Mittelfeldspieler Marco Hartmann wurde nach dem Spiel entsprechend deutlich: „Das war selten dämlich. Wir wussten, genau, dass das nicht passieren darf, das war Passivität von uns. Es fühlt sich an wie eine Niederlage. Wir standen 45 Minuten im Sechzehner und haben die Bälle rausgeschlagen.“ Auch Torhüter Markus Schubert pflichtete seinem Kollegen bei: "Wir waren in der zweiten Halbzeit viel zu passiv und haben Magdeburg das Spiel machen lassen. Das hat uns drei Punkte gekostet.“ Wirkliche Erklärungen fanden die Akteure nach dem Spiel für die zwei Gesichter aus den beiden Halbzeiten nicht: "Wir waren in der 2. Halbzeit vom Druck am Ball und vom Positionsspiel nicht so wie ich mir das vorgestellt habe", gab Trainer Walpurgis nach dem Spiel die erste Analyse ab. Nicht zum ersten Mal kann Dynamo in dieser Saison die gute Leistung einer Spielhälfte nicht über 90 Minuten beibehalten. Auch gegen Fürth und Bochum folgten auf gute erste 45 Minuten, seltsam schwache zweite. So rangiert man mit 13 Punkten im Mittelfeld der Tabelle, hätte aber ohne Frage am Samstag zwingend den "Dreier" mitnehmen müssen. Die nächste Chance dazu gibt es nach der Länderspielpause im nächsten Derby gegen Erzgebirge Aue vor heimischer Kulisse, bei der aber wiederum nur eine gute Spielhälfte nicht zu einem Sieg reichen wird.

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