"So viel Qualität vorne": SCP-Offensive stellt zwei Rekorde auf

Mit dem spektakulären 7:2-Sieg über die KSV Holstein hat der SC Paderborn gleich zwei Rekorde aufgestellt – und die Tabellenspitze zurückerobert. Die Beteiligten traten nach dem Spiel etwas auf die Euphorie-Bremse, doch zwei Spieler bekamen ein Sonderlob von Coach Kwasniok. 

Konsequenz entscheidet

Selten fragt sich ein siegreiches Team nach einem 7:2-Erfolg, wie dieser überhaupt zustandekommen konnte. Anders der SC Paderborn am Samstagnachmittag nach dem Sieg gegen Kiel. Bereits zur Pause habe SCP-Trainer Kwasniok "keinen Drei-Tore-Unterschied gesehen, aber es steht halt 5:2", wie er auf der Pressekonferenz nach dem Spiel feststellte. Tatsächlich zeigt ein Blick auf die Spielstatistiken ein eigentlich sehr ausgeglichenes Spiel. Eine Torschuss-Statistik von 17:16 für die Ostwestfalen, 50% Ballbesitz und eine Zweikampfquote von 46% sprechen eigentlich nicht für einen Kantersieg, doch wenn man 35% aller Torchancen verwandelt, kommt am Ende des Tages ein 7:2 zustande.

"Wir haben das Quäntchen Glück auf unserer Seite gehabt", wusste der Trainer. Auch Angreifer Felix Platte, der selbst zwei Treffer beisteuerte, befand den Sieg als "etwas übertrieben", wenngleich der SCP ein "gutes Spiel gemacht" habe. Sogar etwas Glück habe Trainer Kwasniok vor der Pause verspürt, als die Gäste noch verkürzten (45.+1.). So sei dies "ein wichtiges Gegentor" gewesen: "So konnte ich sagen, dass ich mit dieser Verteidigungsarbeit so nicht einverstanden bin." Auch in der Vergangenheit habe die Mannschaft von der Pader häufig hoch geführt, doch sei dies "selten souverän" vonstatten gegangen. Mit neuem Fokus kam kein weiterer Gegentreffer im zweiten Durchgang hinzu, auch wenn Kiel noch einen Elfmeter liegen ließ – dafür zwei weitere eigene.

Sonderlob und Rekorde

Vor allem für den Endtorschützen, Joker Dennis Srbeny, hatte Kwasniok nach dem Spiel wärmende Worte übrig. So sei es für den derzeit von der Bank kommenden Stürmer "nicht einfach", doch "wir haben so viel Qualität vorne, ich kann fast schon knobeln und würfeln." Mit 18 erzielten Treffern nach fünf Spielen hat der SCP dazu gar einen Rekord in der 2. Liga aufgestellt und mit sechs Treffern von Platte nach fünf Spielen stellen sie auch den derzeit besten Schützen. "Es gibt kein Geheimnis, aber ich kann mich aktuell nicht beschweren", fasste Platte zusammen. Reichlich Understatement. Mit den sieben erzielten Treffern in einem Spiel stellte der SCP dazu noch einen vereinsinternen Rekord auf: Noch nie konnten die Ostwestfalen so viele Tore in einem Heimspiel erzielen.

Alleine die Offensive sei es laut Kwasniok aber nicht. Auch die Defensive scheint stabiler. Der Anker? Kapitän Schallenberg. "Was Ron Schallenberg seit eineinhalb Jahres abspult, ist unfassbar", schwärmte der Übungsleiter. Auch gegen Kiel war der Sechser der Spieler mit den meisten Kilometern auf dem Tacho. Dazu sei er "guter Typ" und habe ein "unfassbares Herz". Es bleibt die Frage, wer die Offensivkraft des Tabbelnführers nun stoppen soll. "Jetzt sind wir sehr gut gestartet, aber die Saison ist noch jung", mahnte Keeper Huth. Und auch Lukas Kwasniok empfahl dem Team, dass es gut daran täte, "jetzt von Spiel zu Spiel zu arbeiten". Das nächste erwartet Paderborn am kommenden Samstag beim FC St. Pauli.

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