St. Pauli-Kicker selbstkritisch: "Die erste Halbzeit war unterirdisch"

Der FC St. Pauli erlebte beim 1. FC Heidenheim einen rabenschwarzen Tag und kassierte innerhalb der ersten halben Stunde bereits drei Gegentreffer. Nach der deutlichen Niederlage gingen die Spieler mit deutlicher Kritik mit sich selbst ins Gericht.

"Arsch aufreißen und laufen"

Marc Schnatterer und Nikola Dovedan trafen St. Pauli ins Mark, der Österreicher schnürrte sogar innerhalb von drei Minuten einen Doppelpack. Damit war die Partie zwischen den Hamburgern und dem 1. FC Heidenheim auch schon nach 30 Minuten entschieden, was die Spieler des FCSP mit deutlicher Selbstkritik betrachten: "Alles, was wir uns vorgenommen haben, hat nicht funktioniert. Die erste Halbzeit war unterirdisch", erklärte beispielsweise Marvin Knoll auf der Vereins-Homepage. "Auch wenn nicht alles klappt, musst du dir wenigstens den Arsch aufreißen und laufen", sah der Mittelfeldspieler dann wenigstens eine verbesserte Leistung im zweiten Abschnitt, doch zu kippen war das Ergebnis nicht mehr.

"Nach dem Seitenwechsel wollten wir für die mitgereisten Fans Charakter zeigen", begründete Knoll die Bereitschaft des Teams, sich trotz 0:3-Rückstandes noch einmal in die Partie zu beißen. "Da muss man sich fast schämen, dass die uns nach so einem Spiel noch beklatschen. Sowas habe ich noch nie erlebt. Normalerweise wirst Du nach solchen Spielen beschimpft", war der Support der Fans auf den Rängen für Knoll noch diejenige, die am Ostersonntag noch die stärkste Hamburger Leistung war.

Trainer appellierte an die Ehre

Auch Johannes Flum pflichtete dem bei: "Der Trainer hat in der Halbzeit an unserer Ehre appelliert, dass wir uns nicht noch mehr Tore einschenken lassen. Das haben wir gemacht, aber was in der ersten Halbzeit los war, ist nicht zu entschuldigen." Er selbst sah die Ursache für das Scheitern des FCSP einzig und allein bei den Spielern: "Wir haben über das ganze Spiel die Zweikämpfe nicht gewonnen bzw. bestritten. Angefangen hat es damit, dass ich den Zweikampf gegen Glatzel verliere."

Der 31-Jährige war sich nicht zu schade, eine Teilschuld auf sich zu nehmen und selbstkritisch auf seine Leistung zu blicken. Dabei sei die Mannschaft qualitativ zu anderem in der Lage. "Das ist kein Kopf-Problem, das ist ein Zweikampf-Problem, wenn man sieht, wie wir die Zweikämpfe angehen und wie Heidenheim sie angeht", erklärte Flum im Nachgang der Partie, die St. Pauli wohl endgültig aus dem Aufstiegsrennen geschmissen hat. Während Heidenheim den Rückstand im Verfolgerduell verkürzen konnte, stehen die Hamburger nun mit sechs Punkten Rückstand auf den dritten Platz nur noch auf Position acht in der Tabelle. Für die kommenden Spiele heißt es deswegen erst einmal, wieder in die Zweikämpfe zu kommen.

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