St. Pauli will die Minimalchance auf Platz 3 ergreifen

Am Samstagabend verpasste der FC St. Pauli die Gelegenheit, noch einmal richtig Druck auf den drittplatzierten Hamburger SV aufzubauen. Dennoch besteht weiterhin eine rechnerische Möglichkeit, die Aufstiegsrelegation zu erreichen. Um diese Chance zu nutzen, will Fabian Hürzeler im anstehenden Auswärtsspiel bei Holstein Kiel alles auf Sieg setzen.

"Wir wollen im Sommer nicht sagen, dass wir etwas bereuen"

Das enttäuschende 0:0 gegen Düsseldorf ist aufgearbeitet, eine zu geringe Risikobereitschaft wollte sich St. Paulis Trainer im Mediengespräch am Dienstag allerdings nicht vorwerfen lassen. "Wir waren in den letzten Minuten immer wieder gefährlich im Düsseldorfer Strafraum. Es ist uns aber nicht gelungen, den Lucky Punch zu schaffen". Doch dieser vergebenen Chance trauern seine Jungs nicht hinterher, sie richten bereits den Blick nach vorne. "Ich kenne sie mittlerweile und weiß, dass sie extrem charakterstark sind. Deshalb wissen sie auch, dass wir noch viel gewinnen können".

Angesichts von sechs Punkten Rückstand und der um acht Tore schlechteren Differenz gegenüber dem Stadtrivalen, ist die Wahrscheinlichkeit extrem gering, den Relegationsplatz noch zu erreichen. Diese minimale Aufstiegschance möchte Hürzeler aber nicht abschreiben: "Solange die Chance noch besteht, egal wie gering die Prozentzahl auch ist, wollen wir sie auch ergreifen. Wir wollen im Sommer nicht sagen, dass wir etwas bereuen. Deshalb versuchen wir, die maximale Ausbeute zu holen". Das bedeutet, dass seine Mannschaft das kommende Gastspiel beim Tabellenneunten mit der "maximalen Bereitschaft und der maximalen Professionalität" angehen wird.

"Die Spieler können sich bei jedem Ballkontakt verbessern"

Zu dieser Professionalität zählt für den 30-jährigen auch, die verbleibenden sieben Trainingseinheiten bis zum Saisonende bestmöglich zu nutzen, um den in der Rückrunde erfolgreich angestoßenen Entwicklungsprozess fortzuführen. "Die Spieler können sich in jeder Einheit bei jedem Ballkontakt verbessern. Das muss der Anspruch sein und das habe ich den Spielern auch klar kommuniziert". Und diesem Anspruch werden die Profis gerecht, unabhängig davon, ob sie über den Sommer hinaus beim Kiezklub bleiben. Denn parallel laufen die Personalplanungen auf vollen Touren. "Die Spieler haben sehr transparent und offen von uns kommuniziert bekommen, wie die Zukunft aussieht und wie es weitergeht. Die Stimmung wird von den getroffenen Entscheidungen in keiner Weise beeinträchtigt".

Der kommende Gegner Holstein Kiel hat in der Vorwoche, nach zuvor drei Niederlagen am Stück, mit dem 2:1 gegen Karlsruhe vor heimischer Kulisse wieder in die Spur gefunden. "Sie haben eine spielerisch sehr gute Mannschaft, die auch unter großem Druck versucht, spielerische Lösungen zu finden", weiß Hürzeler über die Stärken des Gegners zu berichten. Die Störche haben mit 50 erzielten Toren die sechstbeste Offensive zu bieten, stellen aber gleichzeitig eine der anfälligsten Abwehrreihen der Liga. Besonders wichtig sei dem Trainer daher, das Spiel seriös anzugehen, wie er mehrfach betonte. "Es gilt dagegenzuhalten, sowohl gegen ihre spielerische Stärke als auch gegen ihre individuelle Qualität".

St. Pauli kann einen neuen Rückrundenrekord aufstellen

Alles in allem freut sich Hürzeler auf das Flutlichtspiel am Freitagabend: "Es wird definitiv ein Spiel, das beide Teams gewinnen wollen und es auch gewinnen können, weil sie die Qualität haben. Gepaart mit den Emotionen, den Zuschauern, die hoffentlich lautstark dabei sind, und dem kleinen engen Stadion, wo es heiß hergehen kann, kann man ein gutes und intensives Zweitligaspiel erwarten". Neben der kleinen Restchance auf Platz drei kann die beste Rückrundenmannschaft mit zwei weiteren Siegen einen neuen Rekord aufstellen, denn noch kein Zweitligist hat in der zweiten Saisonhälfte 43 Punkte erreicht. Auch wenn der Trainer, der zu Beginn seiner Amtszeit sensationelle zehn Siege in Folge holte, "kein Fan von Rekorden und Serien" ist, strebt er natürlich die maximale Ausbeute an, um die Saison so erfolgreich wie möglich abzuschließen.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"