Transfers: VfB Stuttgart geht nicht "all-in"
Quer durch Europa wurden die Euroscheine am Deadline Day gejagt – jeder Verein war auf der Suche nach dem nächsten entscheidenden Puzzleteil für das Erreichen der Saisonziele. Besonders die Vereine, deren Brieftasche prall gefüllt war, ließen sich vielerorts nicht lumpen. Anders der VfB Stuttgart. Trotz hoher Transfereinnahmen nach dem Bundesliga-Abstieg verzichteten die Schwaben, gemäß ihrem Naturell, auf die ganz großen Deals. Manager Jan Schindelmeiser begründete die vorsichtige Haltung mit einer perspektivischen Denkweise, die auch die theoretische Option eines Nichtaufstiegs - den man dann ja auch finanziell abfangen müsste - beinhaltet.
Klangvolle Namen
Trotzdem gelang es dem VfB, seinen Kader klug zu verbessern. Mit Innenverteidiger Pavard, Flügelflitzer Mané und Stürmer Asano holte man drei Spieler mit Stammplatzambitionen.
Der 20-jährige Franzose Benjamin Pavard kommt vom OSC Lille. Dort durfte der U21-Nationalspieler bereits Erstligaluft schnuppern. Neben seiner Stammposition im Defensivzentrum kann der Youngster auch als linker oder rechter Verteidiger eine Alternative sein. Der 22-jährige Carlos Mané wurde für zwei Jahre von Sporting Lissabon ausgeliehen. Trotz seines jungen Alters bringt er bereits die Erfahrung von zahlreichen Einsätzen in Portugals höchster Spielklasse sowie einigen Auftritten im Europapokal mit. Mané kann in der Offensive alle Positionen bekleiden, dürfte aber primär auf der Außenbahn seine Heimat finden. Eine spannende Verpflichtung ist gewiss der 21-jährige Takumo Asano. Die Leihgabe vom FC Arsenal wechselte erst im Sommer aus seinem Heimatland Japan zu den Gunners und soll nun beim VfB seine ersten Gehversuche im europäischen Vereinsfußball machen. Asano ist hochtalentiert, wird aber sicherlich einige Zeit brauchen um sich zu akklimatisieren. Er dürfte eher als Versprechen für die Zukunft gedacht sein.
VfB lässt Demut walten
Zusammengefasst kann man konstatieren, dass der VfB Stuttgart nicht „all-in“ gegangen ist. Nach dem Abstieg lässt man Demut walten und versucht langsam wieder auf die Beine zu kommen. Die Zugänge sind jung, talentiert und wollen etwas beweisen. Dies ist sicher nicht der schlechteste Weg und den Verantwortlichen ist es zu gönnen, dass sie für diese Personalpolitik belohnt werden.