VfL-Aus von Schweinsteiger: So reagiert Sportchef Shapourzadeh

Tobias Schweinsteiger ist nicht mehr Cheftrainer vom VfL Osnabrück. Der 41-Jährige hatte sich im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" bereits zu seinem Aus an der Bremer Brücke geäußert. Nun reagiert auch Amir Shapourzadeh, der aber die Gründe nicht weiter erläutern wollte. Kleinere Spitzen ließ der Sportdirektor nicht aus.

"Dazu werde ich nicht mehr sagen"

Der VfL Osnabrück ist auf der Suche nach einem Trainer, der "auf den VfL brennt, der sich nicht abschrecken lässt von der Tabelle". Das ist es, was der Verein in den Augen von Sportdirektor Amir Shapourzadeh braucht, wie er in der "NOZ" kommunziert. Die Attribute "Sicherheit, Klarheit und Einfachheit" gepaart mit positiver Energie sollen den VfL wieder mental stärken. Denn auch der 41-jährige Sportchef der Osnabrücker weiß, dass noch ein weiter und harter Weg vor dem Klub liegt: "Im Abstiegskampf der 2. Bundesliga kommt es auf eine starke Physis und eine ausgeprägte Mentalität an. Es darf auch gern mal eine Fünf- oder auch Sechs-Tage-Trainings-Woche sein."

In den Augen vieler Fans war Tobias Schweinsteiger jemand, der diese Anforderungen mitbrachte. Allerdings hatte der Fußballlehrer zuletzt betont, dass er sich intensiver für Verstärkungen hätte einsetzen sollen. War das Aus des Cheftrainers in der unterschiedlichen Auffassung des Kaders begründet? "Dazu werde ich nicht mehr sagen, als der Verein und die KG kommuniziert haben. Ich bin niemand, der interne Dinge nach außen trägt, mit denen ich jemanden in ein schlechtes Licht rücken könnte", antwortete Shapourzadeh stoisch. Kleinere Spitzen gegen seinen Ex-Coach konnte sich der Sportdirektor aber nicht verkneifen.

Heimatreisen nach Bayern unangebracht?

Die Fahrten von Schweinsteiger in die bayerische Heimat nach Spielen sollen beispielsweise mit Zwiespalt aufgenommen worden sein. "Mit Sicherheit wäre es da manchmal besser gewesen, wenn es – zum Beispiel nach Niederlagen - das eine oder andere Mal ein Wochenende ohne Heimreise gegeben hätte. Stattdessen hätte man auf dem Trainingsplatz arbeiten können", so Shapourzadeh. Insgesamt sei das beschlossene Aus jedoch keine Schnellschussreaktion gewesen. "Wir müssen am Ende immer das Beste für den Verein im Blick behalten. Ich möchte aber hervorheben, dass die Trennung von Tobias keine Bauchentscheidung war, keine spontane Reaktion und kein Alleingang von irgendjemand."

Die Entscheidung gegen Schweinsteiger soll dann sogar eindeutig gewesen sein. "Aber als uns jetzt klar war, dass wir die dringend nötige Trendwende in dieser Konstellation nicht mehr hinbekommen, mussten wir so handeln. Ich habe dann die Empfehlung für die Trennung vorgebracht und die Gremien haben die Entscheidung einstimmig mitgetragen", erklärte der Sportdirektor. Ein neuer Trainer soll nun das Potential aus dem Kader herauskitzeln, das Shapourzadeh darin sieht: "Ich glaube an die Qualität und das Potential des Kaders. Das war übrigens auch vor gut einem Jahr so, als die Mannschaft im Herbst noch im hinteren Mittelfeld der 3. Liga steckte. Da habe ich Wünsche nach neuen Spielern abgeblockt und intern gesagt, dass die Mannschaft das Zeug zum Aufstieg hat."

Suche nach Sport-Geschäftsführer bekräftigt

Der Weg führte anschließend tatsächlich in die 2. Bundesliga, in der Osnabrück nun abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz rangiert. "Übrigens hat auch Tobias den Spielern bei der Verabschiedung gesagt, dass er von ihrer Qualität überzeugt ist und ihnen den Klassenerhalt zutraut", ergänzte Shapourzadeh, der in Zukunft die Unterstützung eines Sport-Geschäftsführers erhalten soll. Neben einem neuen Cheftrainer sucht der VfL auch wieder einen geeigneten Kandidaten. Shapourzadeh fühlt sich davon nicht gestört: "Ich bin wie bisher Sportdirektor und finde es gut, wenn ein Geschäftsführer Sport mit einer strategischen Ausrichtung für die grundsätzliche Linie und die Zusammenarbeit mit den Gremien des Vereins zuständig ist."

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