Wegen "Intransparenz" bei DFL-Abstimmung: VfL plant Antrag

Eine Protestwelle gegen den Einstieg von Investoren schwappt durch den deutschen Profi-Fußball. Immer wieder werden Spiele durch Aktionen der Zuschauer unterbrochen. Zum Teil sehen auch die Vereine das Zustandekommen mittlerweile kritisch. Im Fokus steht die geheime Abstimmung, auf die nun ein Antrag des VfL Osnabrück folgen wird.

"Nicht hilfreich für die Akzeptanz"

Ob Schokotaler, Tennisbälle oder Toilettenpapier - die Spiele im deutschen Profi-Fußball werden seit Wochen durch zahlreiche Protestaktionen unterbrochen. Mit Folgen für die Spielabläufe. Das Samstagabendspiel zwischen Hertha BSC und dem Hamburger SV wurde beispielsweise für 32 Minuten unterbrochen. Seit der positiven Abstimmung über den Einstieg von Investoren bei der Deutschen Fußball-Liga (DFL) stehen die Fankurven nicht still. Zumal 96-Geschäftsführer Martin Kind für eine Kontroverse sorgte. Im Raum steht, dass die DFL die knappe Zwei-Drittel-Mehrheit mit der Stimme des 79-Jährigen erreichte, obwohl der Geschäftsführer von seinem Verein zum negativen Votum angewiesen wurde.

Kind verwies lediglich auf eine geheime Abstimmung - und diese sieht nun auch der VfL Osnabrück im Nachgang kritisch. Die Lila-Weißen fordern Transparenz für die Zukunft. "Einen entsprechenden Antrag bereiten wir als VfL Osnabrück aktuell vor. Nur so können wir auch formal garantieren, dass die Klubvertreter bei DFL-Abstimmungen den Vereins- und Mitgliederwillen umsetzen und gemäß der Idee von 50+1 agieren", gab VfL-Geschäftsführer Michael Welling in der "NOZ" an. Die geheime Abstimmung sei ein Problem. "Die ist, so muss man auch im Nachgang selbstkritisch konstatieren, in Verbindung mit dem knappen Abstimmungsergebnis nicht hilfreich für die Akzeptanz gewesen."

Welling wird deutlich

Im Dezember war die Abstimmung erfolgt, in deren Folge die Verhandlungen mit einem potentiellen Investor aufgenommen werden darf. Ein Betrag zwischen 900 Millionen Euro und einer Milliarde Euro, verteilt auf mehrere Jahre, soll dadurch eingenommen werden. Acht Prozent sollen Investoren als Anteile von einer DFL-Tochtergesellschaft, in die die kompletten Medienrechte ausgelagert werden, erhalten. Welling legte sich fest: "Diese wegweisende Entscheidung hätte innerhalb der DFL niemals per geheimer Abstimmung erfolgen dürfen, weil diese Intransparenz die Entscheidung an sich delegitimiert und weitere weitreichende Folgen hat." Weitere Proteste in den kommenden Tagen und Wochen sind nicht ausgeschlossen.

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