Wunder oder 2. Liga? Wie der HSV liga-unabhängig plant

Im eigenen Stadion tritt der Hamburger SV am heutigen Montagabend an, um noch das Wunder in der Relegation zu schaffen. Doch nach der 0:3-Niederlage im Hinspiel stehen die Vorzeichen auf einem weiteren Zweitliga-Jahr. Die Planungen von Sportvorstand Jonas Boldt laufen längst - mit Cheftrainer Tim Walter. Es bahnt sich bereits an, wer gehen könnte und wer bleiben soll.

Gespräche mit potentiellem Führungs-Quintett

Ein Comeback des Hamburger SV in der Relegation um die Bundesliga ist zwar nicht ausgeschlossen, doch es würde bei einem Rückstand von drei Treffern schon einem mittelgroßen Fußballwunder gleichen. Trotzdem werden Cheftrainer Tim Walter und seine Mannschaft die berühmte Flinte nicht ins Korn werfen - selbst dann nicht, wenn es in ein weiteres Zweitliga-Jahr geht. Der 47-jährige Fußballlehrer, der seinen Vertrag im Januar bis 2024 verlängerte, soll in diesem Fall den dritten Anlauf zum langersehnten Aufstieg wahren.

Wie die "Bild" berichtet, laufen die Planungen diesbezüglich längst. Neben den vorzeitigen Verlängerungen von Daniel Heuer Fernandes, Sebastian Schonlau, Jonas Meffert und Bakery Jatta - die allesamt noch bis 2024 an den Klub gebunden sind - sprechen die Verantwortlichen vor allem mit Sonny Kittel. Das Kapitel schien längst beendet, nachdem ein Wechsel nach Saudi-Arabien im letzten Winter platzte, aber der Offensivspieler kämpfte sich zurück und gilt wieder als Hoffnungsträger an der Elbe. Gemeinsam mit den genannten Spielern könnte Kittel langfristig die Führungsachse beim HSV bilden.

Ausstiegsklauseln bei Glatzel und Reis

Ob jedoch Robert Glatzel (19 Tore) und Ludovit Reis in der kommenden Saison noch zum Team gehören, ist ungewiss. Im wahrscheinlichen Falle des Nicht-Aufstiegs soll der niederländische Mittelfeldspieler, der noch bis 2026 an den HSV gebunden ist, eine Ausstiegsklausel in Höhe von 7,5 Millionen Euro besitzen. Der U21-Nationalspieler, dessen Marktwert auf sechs Millionen Euro geschätzt wird, soll auch schon Anfragen aus der Bundesliga haben.

Gleiches dürfte für Glatzel gelten, der wiederum für einen Schnäppchenpreis von 1,5 Millionen Euro zu haben sein soll. Ob Glatzel, der schon einmal zu Gunsten des HSV auf einen Wechsel in die Bundesliga verzichtete und stattdessen seinen Vertrag verlängerte, von dieser Klausel Gebrauch machen möchte, ist aber ebenfalls offen. Je nach Ausgangslage bei den Abschieden scheint aber gewiss, dass Sportvorstand Jonas Boldt einige Arbeit vor sich liegen hat. Angefangen bei neuem Personal für die Defensive.

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"