KSC: Kauczinski-Abgang ist das falsche Signal

Mit nur neun Punkten aus zehn Spielen steht der KSC sportlich alles andere als souverän da. Nun folgte am Montag ein erneuter Tiefpunkt, als der Verein verkündete, dass Cheftrainer Markus Kauczinski für eine Vertragsverlängerung nicht zur Verfügung steht und den Verein am Ende der Saison verlässt. Diese Entwicklung ist für die Badener alles andere als günstig und auch der Zeitpunkt könnte sich noch als kritisch erweisen.

Kauczinski lebte den KSC

2001 fing Kauczinski als Jugendtrainer in Karlsruhe an. Danach übernahm er zunächst das Zepter der Regionalligamannschaft, sprang insgesamt drei Mal als Interimstrainer ein und stellte sich so voll in den Dienst des Vereins. Kauczinski hat den Verein also von vielen Seiten kennengelernt und lebte bzw. lebt dies stets mit Herz und Seele vor. So erlebte der gebürtige Gelsenkirchener auch die schwärzeste Stunde des Vereins mit dem Abstieg in die dritte Liga im Jahr 2012. Jedoch war Kauczinski auch dafür verantwortlich, dass der KSC es aus dieser Vereinskrise heraus geschafft hat und die Rückkehr in die zweite Bundesliga gemeistert hat. Was er in den letzten zwei Jahren zusammen mit seinem Trainerteam mit einem doch sehr begrenzten Budget geschafft hat, ist bemerkenswert.

Umstände können nur erahnt werden

Über die Gründe, weshalb Kauczinski sich zu diesem Zeitpunkt entschieden hat, seinen Vertrag nicht zu verlängern, kann nur spekuliert werden. Zumal man das Gefühl hatte, dass es Kauczinski weiterhin gelingt, die Mannschaft zu erreichen, wofür die Moral der letzten Spiele eindeutig spricht. Ob er sich auch so entschieden hätte, wenn der KSC sportlich erfolgreicher dastehen würde, als es zum jetzigen Zeitpunkt der Fall ist, kann ebenfalls niemand wissen. Die Tatsache aber, dass die geplante Vertragsverlängerung schon einmal verschoben wurde und aus den Händen von Sportdirektor Jens Todt vom Präsidium übernommen wurde, ist ein Anzeichen dafür, dass Kompetenzen verschoben wurden, wo sie nicht unbedingt hingehören. So hat Kauczinski eventuell nicht mehr das vollste Vertrauen gespürt und der schlechte Saisonstart seine Entscheidung dann nochmals unterstützt haben. Ob diese Konstellation bis zum Ende der Saison durchhalten kann, bleibt abzuwarten. Dass Kauczinski selbst nicht mehr die nötige Motivation verspürt, ist auszuschließen, jedoch würde man bei sportlichem Misserfolg von Vereinsseite sicher nicht mehr zu lange zögern, das Kapitel Kauczinski früher zu beenden. Deshalb ist die Mannschaft nun umso mehr gefordert, ihrem Trainer das zurückzuzahlen, was er dem Verein in den letzten Jahren gegeben hat und dabei helfen nur Siege. Sportdirektor Jens Todt erhofft sich daraus einen „Jetzt-erst-Recht-Effekt“. Zu wünschen wäre es beiden Seiten.

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