Wehlmann hofft auf Schnäppchen: "Der Markt ist ein anderer"
Die Coronakrise beschäftigt den Transfermarkt, wie kaum ein äußerer Umstand je zuvor. Denn durch die Pandemie können die wenigsten Klubs ihren Etat für die kommende Saison genau beziffern. Dadurch sind die Kaderplaner der Zweitligisten gut beraten, wenn sie als Schnäppchenjägern auf dem Markt agieren. So auch Darmstadts Carsten Wehlmann.
Änderung im Gehaltsgefüge
Inklusive der Leihverträge von Dario Dumic und Nicolai Rapp laufen beim SV Darmstadt im Sommer gleich 13 Verträge aus. Darunter alles von Jugendspielern bis Leistungsträgern, aber auch das Arbeitspapier von Kapitän Fabian Holland. Ein Verleib geht aufgrund der schwierigen Etatplanung aufgrund des Coronavirus wohl nur mit geringeren Bezügen für die jeweiligen Profis einher.
"Es werden sich voraussichtlich Gehalt und Vertragslaufzeiten ändern", kündigt Lilien-Sportchef Carsten Wehlmann in der "Bild"-Zeitung bereits an, dass sich der Markt in diesem Sommer deutlich von vorherigen Transferperioden unterscheiden wird. Trotzdem ist Wehlmann optimistisch: "Ich bin da auch mit dem neuen Trainer, Markus Anfang, im Austausch, wir sprechen über alle Spieler, die das betrifft."
"Schauen nach ablösefreien Spielern"
Wie viele andere Kaderplaner von anderen Vereinen ist Darmstadts Sportchef nun als Schnäppchenjäger gefragt. "Wir schauen tendenziell eher nach ablösefreien Spielern. Aber die wissen auch, dass der Markt für sie gerade ein anderer ist", erahnt Wehlmann, dass viele Klubs um die Gratis-Transfers ringen werden. Und der SVD-Verantwortliche zeigt Verständnis für die vorsichtige Vereinsplanung: "So eine Situation war noch nie da."
Zumal dieses Vorgehen den Transferrahmen völlig verschiebt. "Jetzt wäre die Phase, wo es richtig brennt und du Vollgas gibst", weiß auch Wehlmann aus Erfahrung, dass im April normalerweise fast täglich ein Abschluss in der Liga getätigt wird. Das wird in diesem Jahr - wenn überhaupt - wohl erst später kommen: "Ich fühle mich, als säße ich im Auto und fahre mit angezogener Handbremse."