Bayern wartet: VfL mit Mut aus "Krise und Existenzkampf"

In der Krise des VfL Bochum kommt die Partie, in der man nichts zu verlieren hat, wohl gerade Recht: Die zweite Runde im DFB-Pokal gegen den FC Bayern München. Trotz des Existenzkampfes in der 2. Bundesliga soll der deutsche Rekordpokalsieger vom Verein aus dem Ruhrgebiet geärgert werden.

Schindzielorz fordert Reaktion

Als Sportvorstand leitet Sebastian Schindzielorz nun seit anderthalb Jahren die Geschicke des VfL Bochum im Hintergrund, eine Partie gegen den FC Bayern München hat er in dieser Zeit natürlich noch nicht erlebt - im Tabellenkeller der 2. Bundesliga ist der Deutsche Rekordmeister nicht anzutreffen. In der zweiten Hauptrunde des DFB-Pokals dagegen schon und in Bochum freut mach sich trotz des "Existenzkampfes" im Alltag auf die Münchener. Immerhin habe man "ein Pokalspiel gegen die Bayern nicht alle Tage", so der Sportvorstand.

Spannend ist die Frage, was der 40-Jährige von den Bochumern im Duell zwischen David und Goliath sehen will - in jedem Fall aber eine Reaktion auf die 1:2-Pleite in Kiel. "Wir haben in Kiel wirklich alles vermissen lassen und die Fans enttäuscht", reagiert Schindzielorz gegenüber dem "Kicker" selbstkritisch, weil er weiß: "Wir brauchen unsere Fans für die nächsten Wochen und Monate. Sie sind ein wichtiger Teil der Lösung. Wir wollen sie wieder auf unsere Seite bringen."

"Auch gegen Union Berlin ein Tor kassiert"

Auch Cheftrainer Thomas Reis verschließt sich nicht vor der "Krise" beim VfL. Bekanntlich ist das Spiel gegen den FC Bayern meist ein Spiel, bei dem man sprichwörtlich nur gewinnen könne. "Wir haben die Möglichkeit, gegen ein europäisches Topteam zu spielen. Darauf muss man brennen als Spieler", schwört deshalb auch der Coach seine Spieler ein. Dass man sich auf die Partie mit dem Rekordmeister freue, steht außer Frage. Dass man darin auch eine Chance sieht, wird sich zeigen - bei der bisherigen Bilanz von neun Bochumer Siegen in 74 Aufeinandertreffen ist das nicht zu erwarten. Unabhängig natürlich jeglicher Vereinsumstände.

Reis sieht die Möglichkeit: "Auch gegen Union Berlin haben sie ein Tor kassiert und zwei Elfmeter verursacht. Wie gesagt: Wir müssen einfach mutig auftreten." Mutig sein, Räume verengen, Bayern ärgern - klappt auch nur ein Teil davon, sollte das durchaus Selbstvertrauen geben und die erwünschte Reaktion verdeutlichen. Denn ohne eben jene wird es auch im eigenen Stadion naturgemäß immer unfreundlicher für den VfL. "Die Verärgerung absolut nachvollziehen. Unsere Fans investieren so viel, also haben sie es auch verdient, einen vernünftigen Einsatz ihrer Mannschaft zu sehen", will Reis die Sträken des VfL auf und neben dem Feld mobilsieren. Ob es ihm gelingt, wird sich zeigen - denn der Pokal kennt immer noch seine eigenen Gesetze.

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