"Bedankt und abgeklatscht": 96 vor versöhnlichem Saisonende

Am Samstagabend unterstrich Hannover 96 deutlich, dass die Misere der Rückrunde endgültig durchbrochen wurde. Ein 3:0-Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg stockt das Konto der Niedersachsen nun sogar frühzeitig auf 40 Punkte auf. Stefan Leitl und seine Mannschaft waren froh, dass der Versöhnung mit den Fans nichts mehr im Weg steht.

"Deckel draufgemacht"

Zwischenzeitlich waren sich die 96-Fans nicht sicher, was sie von der negativen Entwicklung ihres Vereins in der Rückrunde noch zu erwarten oder gar zu befürchten hatten - und nicht wenige forderten den Kopf von Stefan Leitl, dem die Mannschaft entglitten zu sein schien. Doch die Niedersachsen hielten am Cheftrainer fest, der das Ruder nun deutlich zugunsten der Hannoveraner herumreißen konnte. Drei Treffer im Topspiel am Samstagabend waren Balsam für die Seele der Roten. "Spitzenspiel der 2. Liga, wir gewinnen 3:0, ich darf selber auch noch zum 1:0 treffen - es gibt wenig schönere Abende", fand auch Julian Börner.

Der Innenverteidiger, der zeitweise bei Trainer und Publikum in Ungnade gefallen war, brachte die Niedersachsen mit seinem Kopfballtreffer vor der Halbzeitpause auf die Siegesstraße. Der Gegner kämpfte, aber Hannover behielt die Ruhe. "Jetzt haben wir mit den 40 Punkten den Deckel auf die Saison draufgemacht", war sich Börner sicher, dass nun der Bann für einen versöhnlichen Saisonabschluss gebrochen war. Und Derrick Köhn, dessen fünfter Saisontreffer das Spiel vorzeitig in die gewünschten Bahnen lenkte, fügte hinzu: "Wir haben uns bei den Fans bedankt und abgeklatscht. Wir sind ein Team und wir gewinnen und verlieren zusammen."

Leitl hebt die Laufleistung hervor

So kann auch Stefan Leitl wieder aufatmen. Die Ruhe, die der Cheftrainer in den kritischen Wochen ausstrahlte, zahlte sich aus. Nürnberg stellte ihn dabei nicht vor Überraschungen. "Es war schon das Spiel, das wir erwartet haben. Der Gegner hat uns von Spielanlage her deutlich mehr vor Aufgaben gestellt, als es in der letzten Woche in Bielefeld der Fall war", erklärte Leitl im Nachgang der Partie. Ex-96-Coach Dieter Hecking hatte alles versucht: "Ich gebe ihm Recht, dass die optische Überlegenheit anfangs beim 'Club' war." Doch dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung konnte Hannover bestehen, wie der Fußballlehrer letztendlich fand.

"Es ist wichtig, dass wir zu Null spielen. Das haben wir heute mal wieder gemacht. Ich finde schon, dass das Ergebnis auch in der Höhe verdient war", ergänzte der 45-Jährige abschließend. Dass Havard Nielsen das Endergebnis beinahe mit einem vierten Treffer in die Höhe schraubte, wegen einer Abseitsstellung jedoch vom Videoassistenten korrigiert wurde, war Nebensache. In den Tugenden, die Hannover auf den Platz brachte, sah Leitl den Schlüssel zum Erfolg: "Wir laufen fünf Kilometer mehr als der Gegner. Die waren aber auch nötig, um das Spiel zu gewinnen."

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